· 

Einbau der Dieselheizung - was für eine Scheissarbeit!

Eigentlich sind wir jetzt schon relativ autark in unserer Infrastruktur. Wir haben Solar auf dem Dach, die meisten Geräte sind auf 12V umgebaut, der neue Kompressorkühlschrank ist eine Wucht UND wir haben ja jetzt auch noch eine Dusche. Aber, das reicht nur aus, wenn es Nachts nicht kalt ist.

Somit war klar, wir brauchen, zusätzlich zu unserem Heizlüfter, eine Dieselheizung. Aber das war schon wirklich ein widerliches Projekt welches ich lange vor mir hergeschoben habe. Erstens, wusste ich nicht wo ich sie einbauen sollte, zweitens war mir das mit der Dieselentnahme echt gruselig, da am Tank vorne rumzufummeln und drittens, ach, halt einfach so...

Aber was muss das muss. Ich hätte sie auch eingebaut und dann von einer Werkstatt anschließen lassen. Aber mein Freund Kevin war wieder mal der große Motivator und war sich sicher wir bekommen das hin. Und was soll ich sagen: er hatte mal wieder recht. Aber, was im Vorfeld auch schwerwiegend war, war die Frage welche Heizung baue ich überhaupt ein? Soll ich eine Eberspächer, Webasto, Planar oder eine Chinaheizung nehmen? Alle bis auf die Chinaheizung haben ein E-Prüfzeichen und sind somit legal und können ohne TÜV-Abnahme eingebaut werden. Die Chinaheizung hat dieses E-Prüfzeichen nicht und darf somit nicht offiziell eingebaut werden.


Eberspächer und Webasto sind die Vorreiter und Entwickler dieses Typs Heizung. Ich hätte auch liebend gerne eine deutsche Firma unterstützt aber leider sind die Modelle dieser beiden Hersteller, mit einem Preis von knapp unter 2000,-EUR, einfach finanziell unerreichbar. Deshalb bin ich eigentlich monatelang davon ausgegangen, dass ich mir die Planar 2D für ca. 600,-EUR einbauen würde. Auch sie hat ein E-Prüfzeichen. Doch dann kam Corona und der finanzielle Rotstift, dem das Heizungsprojekt fast ganz zum Opfer gefallen wäre. Also habe ich mich dann doch, notgedrungen um überhaupt eine Heizung zu haben, für die Chinaheizung für knapp 130,-EUR entschieden. Ich hatte im Vorfeld ein Youtube-Video vom Magazin "Explorer" gesehen in welchem die ganze Batterie an Heizungen einem Praxistest unterzogen wurde. Und dabei kam die Chinaheizung, zum Erstaunen der Tester, verdammt gut weg. Zwar war in der Verarbeitungsqualität ein sichtbarer Unterschied zu bemerken, dieser war allerdings eher optischer Natur. So waren z.b. die Lamellen des Heizkörpers mit Riefen durchzogen. Als Werkzeugmechaniker der in einer Gießerei gelernt hat, habe ich erkannt, dass die Lamellenpakete der Gussform wohl nicht oft genug gewechselt und "aufgezogen" wurden wodurch die Alurückstände auf den Lamellen beim Öffnen der Gussform die Lamellen zerkratzt haben. Das hat aber tatsächlich auf die Funktion des Heizkörpers keinerlei Auswirkung. Sieht nur unschön aus und wird von den Herstellern deswegen an die Zulieferer als Ausschuss zurückgeschickt. Vermutlich kamen die Chinesen so an die günstigen Teile weil sie den Ausschuss verarbeiten. Somit habe ich es gewagt und die Chinaheizung bestellt.

 

Wir haben überlegt, beide Fahrzeuge in einem Aufwasch zu machen. Die Zielsetzung war, an diesem Wochenende beide Fahrzeuge auch wirklich fertig zu bekommen. Und zwar so, dass beide Heizungen einwandfrei funktionieren und alles sauber eingebaut ist. Das war nicht ohne. Um nicht unnötig Zeit zu verschwenden, habe ich den einen oder anderen Arbeitsschritt in der Woche davor erledigt, z.B. den Ausbau des Kühlschranks und die Bohrungen für die Ausströmer in der Dinette und im Heckfach. Dann habe ich die Heizschläuche noch verlegt. Ich hatte hier noch einige Teile rumliegen die ich damals aus meinem Wohnwagen ausgebaut hatte, darunter Heizungsrohre, T-Stücke und diverse Ausströmer von Truma.

 

Der Samstag

Wir hatten den Samstag damit begonnen, die Positionen für die Heizungen in beiden Fahrzeugen zu bestimmen. Dazu mussten wir auch den Unterboden inspizieren und feststellen wo uns moglichst wenig vom Fahrwerk oder dem Unterboden im Weg wäre. Nach dem wir dies festgelegt hatten, mussten wir die Positionen genau vermessen. Da wir überhalb des Fahrzeugbodens flexibler waren als am Unterboden haben wir das Ganze vom Unterboden aus vermessen und geplant. Wir haben in der Mitte der Ausparung für den Schacht von unten ein Loch bis nach oben gebohrt. Somit hatten wir von oben unseren Referenzpunkt von dem aus wir unseren Ausschnitt anzeichnen konnten. Dann wurden die Ausschnitte bei beiden Fahrzeugen herausgesägt. Dann haben wir die Flansche mit Feilen eingepasst und von oben in die Fahrzeugböden geschraubt. Das war schon mal der fieseste Arbeitsschritt von allen. Dachten wir zumindest.

Der nächste Schritt war der Einbau des FuelFix in beiden Fahrzeugen. Mit dem FuelFix ist es möglich einen Tankentnehmer im Fahrzeugtank zu installieren ohne den Tank selbst öffnen zu müssen. Man bohrt lediglich ein Loch in den Anschlussflansch auf der Oberseite des Tanks und steckt den FuelFix von oben ein. Der passende Bohrer dafür wird beim FuelFix mitgeliefert. Wegen Spänen im Diesel muss man sich keine Sorgen machen. Erstens hat der Bohrer einen sehr steilen Schliff, so dass dieser einen sauberen durchgehenden Spahn erzeugt. Wenn man den Bohrer langsam laufen lässt wird der Span in einem Stück rausgeschält und geht nach oben weg. Zweitens - und das weis ich von einem Freund von mir der Technischer Prüfer für Avionik bei der Bundespolizei ist - das selbst wenn ein Kunststoffspan in den Tank käme, dieser keine Probleme verursachen würde, weil dieser leichter ist als Diesel. Somit würde er bis zum Lebensende des Fahrzeugs immer auf der Oberfläche des Diesels schwimmen. Und er würde nur im Dieselfilter enden, wenn man den Tank komplett leer fahren würde. Deswegen war ich da absolut schmerzfrei. Durch eine Abreißschraube wird der Schaft des FuelFix so aufgespreizt, dass dieser in der Bohrung abdichtet und permanent verklemmt bleibt. Auch das haben wir auch gleich bei beiden Wagen gemacht.

Nun waren alle lauten Schritte ausgeführt und nun hatten wir uns erstmal auf das Cruisemobile konzentriert. Ich hatte mir die Montage der Dieselleitung und der Dieselpumpe vorgenommen und Kevin war für die Montage des Auspuffs zuständig. Die Originalleitungen die bei den Heizungen mitgeliefert werden sind aus billigstem Kunststoff und diese werden nach einigen Jahren unweigerlich porös. Also haben wir hier zusätzliche 25,-EUR ausgegeben und für beide Wagen eine Dieselleitung mit Metallgewebe als Außenhülle gekauft. Als erstes brauchte ich einen Durchgang vom Tankflansch nach unten zum Unterboden. Nach hinten zum Holm gab es kein Durchkommen aber nach vorne Richtung Batteriefach. Dort konnte ich die Leitung am Tank entlang nach unten führen. Dann habe ich die Leitung an den Bremsleitungen entlang mit Kabelbindern befestigt. Erstmal sehr locker, damit ich die Leitung wenn nötig noch durchschieben konnte. Wichtig ist hier, sich vom Auspuff und vom Kat fern zu halten, denn die Hitze die von diesen Teilen ausgeht kann den Schlauch beschädigen. Die Dieselpumpe muss in einem 30-Grad-Winkel montiert werden damit der Einlass höher liegt als der Auslass. Die Leitungen werden dann mit Schellen richtig abgedichtet.

Mittlerweile war Kevin mit der Montage des Auspuffs fertig. Da war allerdings ein bisschen Improvisation nötig. Denn, ich habe die Heizung sehr weit hinten platzieren müssen. Nur müssen Auspuff und Luftansaugung für den Heizungsmotor möglichst weit auseinander liegen. Aber in meinem Falle war im Radius des Auspuffrohrs immer irgend etwas das nicht mit der Hitze des Abgases in Berührung kommen sollte oder ich hätte die Abgase direkt unter eines meiner Fenster oder die Schiebetüre gepustet. Kevin hatte dann aus Lochband und Schellen eine Aufhängung gebaut die fürs Erste ausreicht. Sie richtet den Auspuff hinter das Hinterrad. Damit kann ich leben.

 

Nun hatten wir noch Kabelbaum mit seinen drei Steckern angeschlossen und wollten die Heizung starten. Aus Erzählungen Anderer wussten wir, dass die Heizung bei der ersten Inbetriebnahme nicht sofort starten kann, weil noch kein Kraftstoff in der Heizung ist. Man muss sie in mehreren Zyklen starten bis die Pumpe Diesel aus dem Tank bis zur Heizung gepumpt hat. Erst dann startet läuft sie an. Leider hatten wir zehn Zyklen durch und die Heizung war immernoch nicht an. Aber es war schon spät und wir waren auch echt müde.

 

Der Sonntag

Als erstes habe ich die Leitung von der Heizung abgezogen und mit einer größeren medizinischen Spritze versucht den Sprit anzusaugen. Diesen Quatsch hab ich nach 10min aufgegeben. Dann haben wir nochmal alle Leitungen abgezogen und festgestellt, dass die Dieselleitung komplett leer war. Da war kein Tropfen Diesel drin. Dann haben wir den Schlauch von der Pumpe (tankseitig) abgezogen und mal mit dem Mund dran gesaugt um festzustellen, ob der FuelFix frei oder verstopft ist, oder ob irgendwo ein Knick in der Leitung ist. Das ging, aber wegen der dünnen und langen Leitung war das etwa so wie bei einem richtig kalten McDonalds Michshake. Die Leitung vor der Pumpe war also frei - aber, wie gesagt, leer. Irgendwie schaffte es die Pumpe nicht den Diesel aus dem Tank zu saugen.

Dann hatten wir den Teil der Leitung nach der Pumpe durchgepustet um zu sehen ob dieses frei ist. Auch diese war frei. Nun hatten wir beschlossen die Leitung bis zur Pumpe mit Diesel zu füllen um es der Pumpe leichter zu machen. Ich hätte Kevin sagen sollen, dass ein "Diesel" Pils mit Cola ist. Ich war aber zu spät, da hatte er schon einen Schluck aus der Leitung im Mund. Dann hatten wir dieses Ende wieder direkt auf die Pumpe gesteckt und auf der anderen Seite den anderen Schlauch von der Heizung abgezogen. Das hatten wir auf einen Lappen gelegt und die Heizung angeschmissen. Dann hat die Pumpe losgeklackert und innerhab eines Zyklus tropfte Diesel in unseren Lappen. Nun mussten wir die Heizung runterfahren und dann das Ende wieder auf die Heizung stecken. Dann hatten wir das zwei Zyklen ötteln lassen und siehe da, das verdammte Ding ist angesprungen und heizte wie der Teufel. Dass Kevin sich geopfert hatte war der Gamechanger! Ich habe sie jetzt mehrmals laufen lassen; auch auf verschiedenen Drehzahlstufen, und das Teil läuft super. Das Problem, dass die Pumpe auf die weite Entfernung nicht ansaugen will besteht lediglich wenn die Leitung leer ist. Sobald die Leitung befüllt ist, ist offenbar das Vakuum stärker und die Pumpe saugt den Sprit problemlos an. Nun haben wir die Heizung so lange auf voller Stufe laufen lassen bis alle Gerüche weggebrannt waren. Es roch so bisschen wie Grillanzünder.

Nun nochmal ein Wort zur Pumpe. Diese Pumpe ist keine Pumpe die einen kontinuierlichen Dieselstrahl erzeugt, sondern es wird in Dosen gepumpt. Hier hört man bei jeder Dosis ein lautes Klacken. Ich hatte die Pumpe zuerst mit dem mitgelieferten Material am Fahrzeugrahmen festgemacht. Das hat sich unfassbar krass auf den Unterboden übertragen und somit war das Klacken der Pumpe nicht nur laut zu hören sondern auch stark zu spüren. Die Vibrationen durch die Pumpe waren echt zu krass. Ich habe die Pumpe nun nicht mehr am Unterboden angeschraubt, sondern mit 3 richtig fetten Kabelbindern (ganz knapp) unter den Boden gehängt. Das ist mega stabil aber die Pumpe wird nicht gegen den Fahrzeugboden gepresst. Über das Hängen in den Kabelbindern können sich die Vibrationen nicht so übertragen wie durch flächigen Kontakt. Jetzt hört man die Pumpe bei geschlossener Tür nur noch leicht klacken und zu spüren ist gar nichts mehr. Ich werde das jetzt mal in der Praxis so testen. Schließlich ist es ja auch selten totenstill; man unterhält sich, der Kühlschrank und TV oder Musik laufen. Wenn es mich trotzdem nervt, kaufe ich die Silent Variante der Pumpe. Wenns so passen sollte bleibt die drin.

 

Jetzt da wir mit meinem Wagen fertig waren, haben wir das Spiel bei Kevin wiederholt. Ich war auch hier für die Dieselleitung und die Pumpe zuständig. Kevin hatte die Stromleitungen verlegt und die Heizung eingebaut. Dann habe ich mir noch seinen Auspuff vorgenommen während er den Kabelbaum zur Pumpe verlegen musste. Wir hatten dann, nach dem alles montiert war, auch diese Heizung angeschmissen und gehofft, dass sie nach 1-3 Zyklen anspringen würde. Leider NEIN! Auch nach dem gefühlt 10. Zyklus ging immer noch nichts. Also wollten wir auch hier die Leitung durch Ansaugen füllen. Nur, hatte ich die Pumpe bei Kevin vorne vor den Tank montiert und da konnte man nicht einfach hinten an der Heizung die Leitung abziehen und daran saugen, denn die Pumpe ist undurchlässig wenn sie aus ist. Also hatten wir beide Leitungen von der Pumpe abgezogen und miteinander verbunden, und DANN hinten gesaugt bis Diesel kam. Dann haben wir diese Verbindung wieder getrennt und die Enden auf die Pumpe gesteckt. Nach dem wieder alles zusammengebaut war haben wir die Heizung angeschmissen und gewartet bis die Pumpe losgeklackert hatte. Aber auch nach dem 3. Zyklus ging sie immer noch nicht an. Strange. Dann hat mich ein seltsames Gefühl beschlichen: es ist schon echt seltsam, wenn man die ganze Zeit unterm Auto liegt und dann irgendwie alles seitenverkehrt zu oben und unten ist und man total die Orientierung verliert. Ich könnte es jetzt auf den Stress oder Müdigkeit oder sonst was schieben. Aber leider war es nur ich der die Pumpe verkehrt herum eingebaut hat. So hatte sie dann schön brav den, in die Leitung gesaugten, Diesel wieder in den Tank zurückgepumpt. Damit war klar, der FuelFix ist nicht nur ein Entnahme-Stutzen sondern auch ein super Befüllstutzen. Und kaum macht man es richtig funktioniert es sogar: nach dem wir die Pumpe gedreht hatten und wir die Heizung erneut gestartet hatten ist sie nach dem 3. Zyklus angesprungen und hat dann auch brutal geheizt. Allerdings hat Kevin die 3KW Variante der Chinaheizung. Die geht nochmal ganz anders ab als meine 2KW Variante.

Einschätzungen zur Heizung selbst
Es wird immer wieder in Foren spekuliert welche Stärke der Heizung, 2KW, 3KW, 5KW, 8KW die richtige ist. Sind 2KW ausreichend für einen Kastenwagen oder doch nur für einen VW-Bus? Also, ich muss sagen diese 2KW Heizung heizt absolut abartig!!! Sie hat eine Heizleistung die meinem 1500W Heizlüfter haushoch überlegen ist. Gefühlt bringt sie die doppelte Leistung. Ich weis nicht ob ein 2KW Heizlüfter soviel Wärmeleistung erzeugt wie eine 2KW Dieselheizung. Wir sind mit unserem 1500W Lüfter immer gut zurecht gekommen aber der war schon an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit. Aber das was bei dieser Dieselheizung aus dem Ausströmer kommt ist absolut brutal. Heute Abend (Mitte Mai) bei geschlossener Tür hat es, nachdem es aus den Auströmern warm rauskam, ca. 8 Min gedauert bis es im Kasten so unerträglich warm war, dass ich die Türen aufreißen musste. Klar, war es heute an diesem schönen Maitag nicht so kalt wie im Februar, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Heizung im Februar auch locker mit den kalten Temperaturen fertig wird.

Es wurde auch öfters mal behauptet, dass man die Heizleistung nicht wirklich regulieren kann sondern nur den Lüfter. Das kann ich so nicht bestätigen. Auf kleinster Stufe wird zwar der Lüfter runtergeregelt, aber man hört auch, dass die Schaltintervalle bei der Pumpe deutlich weiter auseinander liegen und auch das Auspuffgeräusch wird deutlich leiser. Man kann die Heizung also sehr wohl relativ genau dosieren. MEIN Fazit: wenn man nicht gerade im Winter nach Nord-Finnland fährt, kommt man im Sevel gut mit der 2KW Variante aus.

 

Bisheriges Fazit

Klar, bin ich froh nun endlich eine Dieselheizung zu haben. Und ich bin auch stolz sie selbst eingebaut zu haben. Aber, das war wirklich eines der unangenehmen Projekte. Ins Fahrzeugblech zu sägen ist immer mit einem mulmigen Gefühl verbunden und wenn man sich auf ein technisches Terrain begibt in dem man sich nicht auskennt, durchlebt man echt ein Wechselbad der Gefühle. Was ich aber am schlimmsten fand war das Hantieren mit dem Diesel. Ständig hatte man Diesel an den Händen und man stank immer nach dem Zeug. Ich habe durch den Selbsteinbau sicher eine Menge Geld gespart, aber ich weis nicht ob ich es nochmal selber machen würde. Ich muss dieses Projekt erstmal sacken lassen.

 

Nachtrag zum Praxistest, 24.5.2020 - Erster Praxistest

So, nun ist es genau eine Woche später und wir sind auf unserem ersten Wochenendtrip in 2020 gewesen und haben natürlich die Heizung getestet. Wie gut ist denn nun die Chinaheizung?

 

Theoretisch liefe die Heizung gut. Sie startet nach wenigen Sekunden Vorlaufzeit und sobald die Dieselpumpe startet dauert es nur wenige Minuten bis aus den Ausströmern, erst warme und dann heiße, Luft raus kommt. Im Nu wird dann der Wagen warm. Der Stromverbrauch durch den Lüfter ist auch bei meiner kleinen 120Ah Batterie trotz umfangreicher Multimedia-Nutzung und Kompressorkühlschrank absolut zu verschmerzen. Aber trotzdem muss ich der Chinaheizung ein schlechtes Zeugnis ausstellen, denn wenn man die Abschaltsequenz startet, fängt während dieser Routine der Lüfter laut an zu rattern. Was meine ich mit Abschaltsequenz? Man muss wissen, dass man diese Heizungen nicht einfach abschalten darf in dem man die Stromversorgung kappt, denn dann ist der Heizkörper noch richtig heiss und die Wärme kann nicht abgeleitet werden. Deswegen startet die Heizung, nachdem man den Ausschaltknopf drückt, eine Sequenz in der das Heizelement zwar abgeschaltet wird, aber der Lüfter nochmal hochdreht um die heiße Luft aus dem System zu drücken und die Heizrippen runterzukühlen. Das dauert etwa drei Minuten. Wird die Heizung nicht auf diese Weise heruntergefahren sondern einfach nur der Strom gekappt, ist die Gefahr groß, dass der Alu-Heizkörper einen Riss bekommt und die Heizung somit  einen Totalschaden erleidet. Das trifft im Übrigen auf alle Modelle dieses Typs zu, auch auf Eberspächer, Webasto und Planar. Zurück zu meinem Problem: wenn ich die Abschaltsequz starte rattert plötzlich der Lüfter. Wenn man das nachts macht, sind plötzlich alle im Wagen wach; so laut ist das. Ich habe dann mal die Abdeckung abgenommen um herauszufinden woher das Rattern kommt. Da habe ich festgestellt, dass das Lüfterrad an einer Stelle schleift. Immer an der selben Stelle. Nach genauerer Betrachtung habe ich zwei in das Lüfterrad eingegossene Magneten entdeckt. Leider haben die Chinesen hier sehr unsauber gearbeitet, denn der eine dieser Magnete steht einen halben Millimeter weiter raus, weshalb er an der Aufhängung schleift. Dass so etwas bei der Fertigung passiert ist nicht ungewöhnlich, aber es hätte spätestens bei der Qualitätskontrolle auffallen und aussortiert werden müssen. Bei der Reklamation hat mir der Verkäufer dann versucht möglichst viele Hürden in den Weg zu legen und mich allenernstes mit 10,-EUR abspeisen wollen. Was nützen mir die paar Kröten Nachlass wenn die Heizung praktisch unbenutzbar ist? Auch nach dem ich erneut geduldig versucht habe den Sachverhalt zu erklären kam nur, dass man ein Video des Problems sehen müsste und man würde mir doch 15,-EUR anbieten. Nach einer weiteren Mail von mir, war plötzlich der Händler "abwesend" und auf einmal war auch der Artikel nicht mehr bei meinen gekauften Artikeln aufgelistet. Sobald ich etwas Geld übrig habe, hole ich mir doch die Planar und werde noch mehr darauf achten NICHTS MEHR aus China zu kaufen.

 

Zum Einbau selbst möchte nochmal betonen, dass ich vor diesem Projekt einen Heidenrespekt hatte. Deswegen wollte ich ich hier alles richtig machen und mir keine groben Fehler erlauben. Leider habe ich doch ein paar Fehler gemacht die sich in der Praxis als dämlich herausgestellt hatten. Ich wollte nämlich z. B. die Schläuche nicht einfach auf die Ausströmer und in die T-Stücke einschieben sondern diese auch dort fixieren und quasi abdichten. Ich hatte in meinem Kopf die ganze Zeit einen Luftstrom vor Augen und habe auch darauf geachtet das nigends Schlauchteile im Luftstrom hängen die dann durch Vibrationen oder Strömungen pfeifen, klappern oder brummen würden - was tatsächlich auch gepasst hätte. Nur leider hatte ich nicht mehr auf dem Schirm, dass diese Luft warm sein würde. Denn, nun stinkt das Gaffertape mit dem ich die Verbindungsstellen eingewickelt habe ziemlich fies, wenn es warm wird. Das muss ich nochmal alles mit Schellen verbinden, dann kann ich auf das Gaffertape verzichten.

 

Was mir auch aufgefallen ist, dass diese Heizungsrohre verdammt heiss werden. Da das Ganze bei mir unter dem Kühlschrank eingebaut ist, wird es durch die unisolierten Rohre ganz schön warm da unten. Ich habe aber bereits spezielle Rohrisolierungen besorgt welche aus dem selben Material wie Armaflex zu sein scheinen. Damit werde ich die Temperatur unter dem Kühlschrank sicher um einige Grad senken können.

 

Ich werde davon berichten.

 

Achja, Kevin ist mit seiner 3KW China-Variante auch nicht komplett zufrieden. Seine Heizung macht während des Betriebs ein sehr hochfrequentes Spulen-Pfeifen. Das nervt ihn ziemlich. Er versucht gerade sich an das Pfeifen zu gewöhnen. Mal sehen, evtl. muss er sie einhausen, dass dadurch das Pfeifen weggedämmt wird.

 

Nachtrag 1.6.2020 - Die Reklamation und Selbstreparatur

Nachdem ich mich jetzt über eine Woche mit dem chinesischen Händler rumgeärgert hatte, war meine Entscheidung eigentlich schon gefallen: ich hole mir soviel Geld wie möglich zurück und steige schnellstmöglich auf die Planar 2D um. Ich bekam 50,-EUR zurück und beschloss die Chinaheizung als Backup im Keller zu behalten - so für alle Fälle.

Da jetzt dieser Tage alle Teile, die ich für die Heizung gebraucht hatte, gekommen waren - darunter mehrere digital-Thermometer, temperaturbeständiges Klebeband und die Rohrisolatoren - wollte ich heute die Chinaheizung schon mal ausbauen und dann die Rohre mit den Rohrisolierungen ummanteln. Dann hatte es mich plötzlich wie ein Keulenschlag getroffen: du willst doch eh die Planar kaufen, dann kannst du an der Chinaheizung doch praktisch nix wichtiges kaputt machen. Also knöpf dir doch das Teil nochmal vor und sehe es dir genauer an! Gesagt, getan. Und siehe da, ich habe tatsächlich die Stelle gefunden an welcher der eine Magnet immer hängen bleibt. Ich hatte die Idee den Magneten soweit abzufeilen, dass er nicht mehr schleift. Aber, dann kam mir in den Sinn, dass diese Magnete evtl. für die Ermittlung der Drehzahl notwendig sind und, dass ich, wenn ich das Gewicht des Magneten durch Abfeilen reduziere, eine Unwucht in den Lüfter bringen würde. Deshalb hielt ich das Abfeilen des Magneten nicht mehr für eine gute Idee. Aber glücklicherweise konnte ich sehen wo der Magnet an der Aufhängung streift und ich sah, dass ich da gut zum Feilen hinkommen würde.  Also habe ich das sauber ausgefeilt und nun schleift der Lüfter tatsächlich nicht mehr und die Heizung läuft einwandfrei - auch bei der Ausschaltsequenz.

Nun habe ich die Heizung gestartet und den Temperaturfühler eines der Digitalthermometer im Raum unter dem Kühlschrank platziert. Ein weiteres Thermometer habe ich in den Ausströmer gelegt. Und dann habe ich die Heizung zehn Minuten laufen lassen. Der Raum unter dem Kühlschrank hatte sich im Nu auf knapp 70°C aufgeheizt und am Ausströmer lagen flotte 90°C an. Satt. Wenn der Kühlschrank gegen die 70°C ankämpfen muss steigt der Stromverbrauch sicher stark an wenn die Heizung läuft. Das kann keinesfalls so bleiben.  Dann habe ich die Heizung heruntergefahren. Jetzt konnte ich endlich das Gaffertape von den Schläuchen entfernen und habe alles wieder mit temperaturbeständigem Klebeband befestigt. Dann habe ich die Rohrisolatoren angebracht und auch das T-Stück damit ummantelt. Als ich nun die Heizung erneut gestartet und wieder zehn Minuten rödeln ließ, war das Messergebnis echt erstaunlich: im Raum unter dem Kühlschrank waren nun nur noch 35°C; dafür kam aber aus den Ausströmern jetzt ein Luftstrom mit einer Temperatur von über 110°C heraus. Genau kann ich es nicht sagen, denn das Thermometer hat sich bei 110°C in den Protection-Mode geschaltet. Das war also ein weiterer voller Erfolg. Heute hatte ich wohl einen Lauf! Jetzt habe ich es also geschafft, dass es unter dem Kühlschrank relativ kühl bleibt und aus den Ausströmer kommt die Wärme da hin, wo ich sie wirklich haben will.

Mit der aktuellen Situtation bin ich tatsächlich so zufrieden, dass ich jetzt doch erstmal bei dieser Heizung bleibe und mal sehe wie sich das in der Praxis bewährt.

 

Nachtrag 5.12.2020 - Ein weiterer Praxistest der Chinaheizung

Nahezu die gesamte Saison habe ich die Dieselheizung nicht gebraucht, weil es einfach sehr warm war. Selbst Nachts war es oft noch so warm, dass die Körperwärme von uns dreien die Heizung überflüssig gemacht hatte. Zum Ende der Saison haben wir sie vielleicht 4-5 Mal angehabt, jeweils für eine halbe Stunde. Vor dem Einwintern dachte ich, ich wäre besonders schlau: ich dachte ich könnte die Heizung für eine Stunde mal auf höchster Stufe laufen lassen um sie freizubrennen. Ich hatte mir vorgestellt ich würde den, nicht verbrannten, Ruß damit komplett verbrennen um sie im Frühjahr dann problemlos starten zu können. Ja, soviel zur Theorie. Die Praxis sieht leider anders aus. Ich hab die Heizung gestartet und volle Kanne laufen lassen, während ich im Inneren des Cruisemobile angefangen hatte, die Decken und Kissen usw. winterfest zu machen. Bis ich nach einer Stunde plötzlich feststellen musste, dass es plötzlich seltsam roch. Ein Blick aus dem Fenster offenbarte, dass das Cruisemobile inmitten einer dichten Rauchschwade stand. Ich habe sofort die Heizung ausgeschaltet weil ich instinktiv dachte die Heizung würde brennen. Ich bin sofort aus dem Wagen gesprungen und unter das Auto geklettert - dort wo die Heizung aus dem Boden kommt. Dort war alles normal. Aber ein Blick auf die andere Seite zeigte, dass aus dem Auspuff dichte schwarze Rauschwaden kamen. Ich bin nochmal rein und habe die Heizung von innen begutachtet und festgestellt, dass diese nicht heissgelaufen war. Das Gehäuse war gerade mal handwarm. Es hatte also nichts an der Heizung Feuer gefangen. Als ich nochmals gestartet hatte, gings sofort, nach dem die Dieselpumpe begann zu pumpen, wieder mit fiesen Rauchschwaden aus dem Auspuff weiter. Ich ging erstmal davon aus, dass die Heizung den Geist aufgegeben hat. Deshalb bin ich erstmal reingegangen und habe angefangen zu recherchieren. Diese Recherche ergab, dass wohl die Brennkammer zugerußt sein muss und deswegen keine optimale Verbrennung mehr möglich ist. Der schwarze Rauch wäre wohl unverbrannter Diesel. Ich war so immens abgetörnt, dass ich dieses Chinagelumpe am liebsten mit dem Vorschlaghammer bearbeitet hätte. Doch leider musste ich bei weiterer Recherche lernen, dass ich wohl bei der Montage kapitale Fehler gemacht habe. Da ich den Auspuff gerne auf der anderen Seite des Fahrzeugs haben wollte, habe ich den Auspuff auf über einen Meter verlängert und einen zweiten Dämpfer montiert, damit die Heizung noch leiser arbeitet. Aber so wie sich die Lage aktuell darstellt, habe ich da wohl einen Rückstau der Abgase erzeugt. Somit können die Abgase nicht optimal aus der Brennkammer ausgeleitet werden und dieser Rückstau sorgt dafür dass auf Dauer der Rückstau die Brennkammer zurußt. Als ich einen Tipp von einem Ausbauerkollegen bekam, dass ich doch den Auspuff abziehen und die Heizung auf Volllast laufen lassen soll um die Brennkammer freizubrennen, habe ich das natürlich gemacht. Leider musste ich feststellen, dass die Heizung zwar anlief, und die Dieselpumpe die Heizung auch mit Sprit versorgt hatte. Doch die Heizung gab leider auch nach 10 Minuten noch keine Warmluft ab.  Der Auspuff wurde zwar warm, aber sie heizte nicht. Nach weiteren 5 Minuten schaltete sich die Heizung selbstständig ab. Ich kann jetzt zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen ob die Heizung defekt ist, oder sich nach einer Reinigung der Brennkammer wieder betreiben lässt. Da für mich die Saison zu Ende ist habe ich auf diesen Scheiss einfach keinen Bock mehr. Ich überlege mir ob ich im Frühjahr gleich eine bessere Heizung einbaue oder ob ich dem Chinakrüppl nochmal eine Chance gebe. Aber, würde ich nach all dem Scheiss nochmal eine Chinahiezung kaufen? NEIN, sicher nicht. Alleine schon, keine vernünftige Dokumentation oder Manual zu bekommen, und auf deren quasi nicht existenten Service angewiesen zu sein, wäre ein klarer Disqualifikationsgrund. Aber wenn ich noch den ganzen Ärger den ich vorher hatte noch mit reinrechne, hab ich auf das Schrottteil schon keinen Bock mehr. Wenn es die Finanzen im Frühjahr zulassen, dann wird es eine Webasto. Vielleicht verraucht aber auch meine Wut, mal sehen..

 

Nachtrag 7.3.2021 - Die Reparatur der Dieselheizung

Die Wut war nach der Winterpause in der Tat verraucht und ich dachte ich gebe der China-Heizung vorerst noch eine Chance. Die Vermutung lag ja nahe, dass die Heizung durch den überlangen Auspuff und den doppelten Dämpfer einen zu starken Rückstau hatte, dass die Abgase nicht mehr ordentlich aus der Brennkammer austreten könnten. Das wäre dann ja auch weniger die Schuld der Heizung sondern meine eigene. Also habe ich die Heizung tatsächlich nochmal ausgebaut und geöffnet. Exakt wie in einigen YouTube Videos erklärt, ist die Technik solch einer Heizung relativ simpel. Wenn man das Gehäuse geöffnet hat schraubt man als erstes die Platine mit der einzelnen Schraube ab und hebt die Platine ab. Dann kann man die drei Stecker abziehen und die die gesamte Elektronik ist erstmal aus dem Weg. Dann fädelt man die Heizung aus der Gehäuseunterseite und hat freien Blick auf die vier Schrauben welche die beiden Gußteile zusammenhalten. Nun löst man diese und und blickt ins Innere der Heizung. Dort zeigen sich drei weitere Schrauben welche die Abdeckung zur Brennkammer halten. Nun schraubt man noch die Zündkerze heraus. Nach dem Öffnen der drei Schrauben der Brennkammerabdeckung wird das Desaster sichtbar. Pechschwarzer Ruß in allen Ritzen, und richtig viel davon! Das Gute daran ist, dass er sich relativ leicht entfernen lässt. Mit einer weichen Drahtbürste löst sich der Dreck problemlos und schnell. "Zusammenbauen" ist dann das Gleiche wie "Zerlegen", nur rückwärts :-) Achja,ich vergaß, es ist bekannt, dass beim Zerlegen die Dichtungen zu Bruch gehen, weshalb ich mir im Vorfeld einen Satz bei ebay bestellt hatte. Kostenpunkt 3EUR!. die habe ich beim Zusammenbau natürlich eingebaut.

 

Nach dem Einbau ins Cruisemobile hab ich die Heizung gestartet und unmittelbar fing auch die Pumpe wieder an zu klacken. Kurz darauf hörte man auch direkt wieder das heisere Fauchen der Heizung, womit klar war, dass die Reparatur ein Erfolg war. Nach weiteren fünf Minuten wurde es am Auslass auch direkt wieder kuschelig warm. Ich habe die Heizung dann gleich mal 15 Minuten auf Volllast ackern lassen, was erstmal mit ziemlich dichtem Qualm quittiert wurde. Aber ich dachte mir, ich brauche da jetzt ein bisschen Geduld bis die Rückstände die ich übersehen habe komplett verbrannt sind. Genauso war es dann auch, denn nach einer Viertelstunde wurde das Abgas zunehmend unsichtbar. Dann habe ich die Heizung auf die Arbeitseinstellung heruntergeregelt und sie erstmal rödeln lassen. Doch plötzlich fing sie wieder leicht an zu qualmen und mir fiel auf dass die Pumpe Rhythmusstörungen hat. Wo sie eigentlich Tak......Tak......Tak......Tak......Tak machen sollte, machte sie Tak...... Tak......Tak......Tak......TakTakTakTakTak......Tak......Tak.....Tak. Ich habe sie dann nochmals ausgeschaltet und erneut hochgefahren. Das Problem war leider immernoch da. Bei aller Liebe und so gut wie ich mich über den Winter auch beruhigt habe, jetzt reicht es mir wirklich endgültig. Ich hab die Geduld mit diesem Schrott echt verloren. Ich werde die Tage eine andere Heizung bestellen. Meine Entscheidung für eine Marke ist noch nicht gefallen, aber ich werde sie in den nächsten Tagen definitiv treffen und dann Nägel mit Köpfen machen.

 

Nachtrag 14.3.2021 - Die neue Heizung

Eigentlich wollte ich auf eine Webasto umsteigen, aber die war unter 800,- nicht zu bekommen. Deswegen habe ich mir nochmal die Autoterm genauer angesehen und habe mich auch mal genauer mit Tigerexped beschäftigt. Der Service der dort geboten wird hat mich echt beeidruckt, deswegen habe ich der Autoterm eine Chance gegeben. Inkl. ein paar zusätzlicher Anbauteile und Schläuche kam ich dort auf 600,-EUR. Da ich bislang keine Erfahrung mit Webasto oder Autoterm hatte, hatte ich in meinem Kopf eine gewisse Vorstellung von deren Qualität und stellte mir die Webasto als Top-of-the Line und die Autoterm etwas weniger gut, aber trotzdem um ein vielfaches besser als die Chinaheizung vor. Nun kam es aber so, dass die Autoterm auf dem Niveau ist, dass ich von der Webasto erwartet hätte. Ich bin also mehr als erfreut. Ich kann jetzt zwar immernoch keinen Vergleich zur Webasto ziehen aber ich kann sehr gut den Unterschied zwischen China und Autoterm beurteilen:

Vor dem Einbau fiel mir direkt auf, dass das Kunststoffgehäuse von Autoterm in der Wandstärke etwas dicker und somit stabiler ist. Wo es aber auch deutlich wurde war bei den Anbauteilen. Zum Beispiel die Schellen bei der Chinaheizung sind aus dünnstem und billigstem Blech und sind an den Schrauben relativ schnell überdreht. Selbst wenn man die maxinal anzieht, kann man mit Muskekraft trotzdem den Auspuff von der Heizung abziehen. Bei der Autoterm sind diese Teile mega stabil und alles lässt sich richtig krass festziehen. Der Dämpfer der Autoterm wiegt gefühlt das 4 fache und ist auch hier mit einer dickeren Wandstärke hergestellt. Das Manual bei der Chinaheizung ist durch keine Anstrengung der Welt unbrauchbarer zu machen. Damit kann man sich nicht mal die Poperze abwischen. Hingegen die Dokumentation bei Autoterm ist zwar englisch aber lückenlos und gut nachvollziehbar. Ich bin jetzt auch kein Heizungsexperte aber konnte ohne Probleme die Heizung montieren. Vorbildlich.

 

Was die Montage anging, da habe ich klar abgewogen. Rein theoretisch hätte das Meiste von der Chinaheizung auch an der Autoterm gepasst. Ich hätte also auch einfach nur das Heizgerät ausbauen und die Autoterm einsetzen können und das Teil wäre vermutlich mit China-Anbauteilen gelaufen. Dabei hätte ich mir extrem viel Arbeit gespart. Da ich aber im Vorfeld beim Chinaböller schon direkt einige Anbauteile ausgemustert und gegen höherwertige ersetzt hatte, konnte vieles montiert bleiben, z. B. die Dieselleitung und der Einbauflansch. Somit habe ich mich lediglich dafür entschieden die Pumpe selbst und den Auspuff zu tauschen. Selbst, das Kabel zur Pumpe und die Gummitülle die die Pumpe hält habe ich von der Chinaheizung übernommen und nicht neu verlegen müssen.

Nach dem Einbau waren die Unterschiede deutlich. Die Autoterm Standard-Pumpe (nicht die Silent-Pumpe) war schon um ein Vielfaches leiser als die Chinapumpe. Das Laufgeräusch der Autoterm ist sowohl im Innenraum als auch im Aussenbereich deutlich leiser. Die Autoterm ist schneller auf Temperatur und die Abschaltroutine dauert auch nicht ganz so lange. Was mich aber am meisten freut ist, dass die warme Luft die aus den Ausströmern kommt nicht so unangenehm riecht. Da hatte die Chinaheizung nach einiger Zeit immer so einen seltsamen Kunststoffgeruch. Da ist aber nix angekokelt gewesen, denn das hab ich letzte Woche beim Entrußen gecheckt als ich sie zerlegt hatte. Ich vermute dass sich da irgendwelche Substanzen durch die Wärme gelöst haben und in den Innenraum geblasen wurden. Ich gestehe hier aber zu, dass ich nie geraucht habe und somit meine Nase sehr gut funktioniert. Krass war auch, dass der massive Dämpfer der bei der Autoterm dabei ist die Heizung im Aussenbereich so leise macht wie es damals die zwei hintereinander gechalteten Chinadämpfer bei meiner Chinaheizung gemacht haben.

 

Da ich vom simplen Bedienteil ohne Display der Chinaheizung komme, ist die Bedienung mit dem Comfort Bedienteil erstmal etwas umständlicher, weil es da viel mehr Möglichkeiten zur Programmierung gibt. Aber ein klarer Vorteil ist für mich, nach dem ersten Testen, allein schon der simpelste aller intergrerten Timer. Vor dem EInschalten wird man nämlich gefragt wie lange die Heizung laufen soll, von 30 Minuten bis unendlich ist alles in 5-Minuten-Schritten frei wählbar. Das ist gerade Nachts genial. Bislang, habe ich Nachts öfters mal die Heizung angemacht und habe mich dann solange  gezwungen wach zu bleiben bis ich sie von Hand wieder ausgeschaltet habe. Jetzt kann ich sie auf ca. 30min einstellen, und schlafe einfach weiter, weil ich weis dass sie sich selbst wieder abschaltet. Ich habe das jetzt bestimmt 10x getestet und das hat perfekt funktioniert. Ich werde mich die Tage mal in die ganzen zusätzlichen Modi und Timerfunktionen reinfuchsen und gucken was da alles noch so geht.

Bei Tigerexped hat man da auch offenbar mitgedacht, denn es liegt der Heizung ein separates 2. Ettikett bei auf dem sowohl das CE- als auch das E-Prüfzeichen drauf sind. Das ist perfekt, wenn die Heizung wie bei mir unzugänglich eingebaut ist!

Alles in Allem: ich bin sehr zufrieden. Der Preis rechtfertigt sich für mich gegenüber der Chinaheizung allemal. Ich weiß nicht was Webasto da noch besser machen kann. Aber wie gesagt, da ich keine Websto habe weiß ich es tatsächlich nicht! Das wars jetzt erstmal mit dem Thema Heizung. Ich hoffe jetzt ich bin endlich durch damit.

Jetzt mach ich den Sack zu!

Das wird hoffentlich das letzte Kapitel zum Thema Dieselheizung sein, denn ich glaube endlich am Ziel zu sein. Ich habe die Autoterm 2D zwischenzeitlich mehrmals auch im praktischen Einsatz gehabt. Auf mehreren Wochenendtrips mit teilweise sogar nächtlichen Minusgraden hat die Heizung genau das gemacht was sie soll, heizen. Ich hatte aber festgestellt, dass der eine Ausströmer in der Dinette und der im Heckfach nicht ausreichten. Eine homogene Warmluftverteilung funktionierte so nicht. Wir haben durch diesen Ausströmer in der Dinette immer relativ schnell eine kuschelige Temperatur in der Dinette erreicht. Aber leider kam die Wärme nie so recht im hinteren Bettbereich an, weil die Wärme in der Dinette teilweise schon so unerträglich war, dass wir die Heizung ausmachen mussten. Da die Badtür immer geschlossen ist, kam da quasi gar keine Wärme an, aber leider die Kälte von aussen ins Bad. Dadurch waren die Badwände richtig kalt und haben spürbar die Kälte in den innenraum gestrahlt. Wenn dann mal einer aufs Klo gegangen ist und dafür die Badtüre geöffnet hatte, war es vorbei mit der wohligen Wärme in der Dinette. Da kamen eiskalte Schwaden aus dem Bad die den gesamten Wagen im Nu wieder runtergekühlt haben. Von der Tatsache, dass man sein Geschäft in der Eiseskälte des unbeheizeten Bads machen musste, mal ganz zu schweigen. Also konnte man sofort die Heizung wieder anwerfen. Ergo, ich musste noch jeweils einen Ausströmer ins Bad und einen im hinteren Bereich einbauen um die Wärme gleichmäßiger zu verteilen und das Mobiliar, auch im Bad, auf die gleiche Raumtemperatur zu bekommen, wie sie in der Dinette vorherrschte.

Ich hatte bislang 30cm nach der Heizung ein Y-Verteilerstück, welches mir den Luftstrom zum Einen nach vorne zum Ausströmer in die Dinette geleitet hatte und einen weiteren Luftstrom für einen Ausströmer im Heckfach bereitgestellt hatte. Der Plan hierbei war den gesamten Bereich unter dem Bett zu erwärmen, in der Hoffnung dass sich der hintere Schlafbereich von unten her erwärmen würde. Davon war leider wenig bis gar nichts zu spüren, da der Ausströmer in der Dinette den vorderen Bereich so schnell erwärmt hatte, dass der hintere Ausströmer gar nicht genug Zeit hatte um das Heckfach stark genug zu erwärmen. Diesen hinteren Ausströmer wollte ich also stilllegen. Aber es war gar nicht so einfach einen sinnvollen Platz für einen weiteren Ausströmer im hinteren Schlafbereich zu finden, ohne den Wagen komplett zu zerrupfen. Ich habe mich also erstmal dem Ausströmer im Bad gewidmet, weil ich wusste, ich kann unten im Heckfach mit dem Rohr von der Beifahrerseite auf die Fahrerseite wechseln und dann bis unter die Bettkannte nach oben gehen. Dort käme ich dann ca 30cm über dem Potti raus. Der Platz wäre perfekt. Gesagt getan. Zu diesem Zeitpunkt war es auch tagsüber noch relativ kalt, weshalb ich das Ganze gleich mal einen praxisnahen Test unterziehen konnte. Tatsächlich konnte man feststellen, dass der Luftstrom im Bad zwar etwas schwächer war als der in der Dinette, aber dadurch, dass der Raum im Bad wesentlich kleiner ist, erwärmt sich das Bad sogar schneller als die Dinette. Was man hierbei in der Dinette sofort bemerkt hatte, war, dass selbst bei geschlossener Badtüre das Bad nicht mehr so klar von den Wänden her in den Wohnraum gestrahlt hatte. Weil sich eben die Wände auch auf Raumtemperatur aufgeheizt hatten. Das war also ein voller Erfolg und hatte mich nur noch mehr

ermutigt dem hinteren Schalfbereich auch einen Ausströmer zu gönnen. Mir war klar, dass ich dazu den Luftstrom nach hinten ein weiteres Mal aufteilen musste um von diesem Strom sowohl das Bad als auch den hinteren Schlafbereich zu versorgen. Logischerweise würde dadurch der Luftstrom im Bad etwas reduziert werden und ich würde mich am hintersten Ausströmer sicher nicht Fönen können. Aber ich ging einfach mal optimistisch davon aus, dass es besser sein würde als gar keine Warmluft. Da ich für den alten Ausströmer bereits am hinteren rechten Radlauf vorbei war, kam ich auf die Idee, dass ich nur noch 50cm bis zur D-Säule haben wurde um dann darin hochzugehen, bis  20cm über der Bettkante einen Ausströmer zu platzieren. Gesagt, getan. Beim erneuten Praxistest war der Wagen bereits sehr stark abgekühlt. Nach dem Anlaufen der Heizung konnte ich sowohl im Bad  als auch im Heck am Ausströmer den Lüfter der Heizung deutlich hören, aber es fühlte sich an als käme kaum Luft heraus. Da war ich erstmal sehr enttäuscht, habe ich Heizung aber erstmal weiter laufen lassen. Ich glaube ich war dann mal kurz im Keller und habe irgendetwas geholt. Als ich zurück kam, war ich erstaunt wie warm es doch mittlerweile im Wagen geworden war. Und zu meiner Freude war es tatsächlich sehr gut verteilt. Nach einem Blick ins Bad musste ich feststellen, dass auch da die gleiche Temperatur vorherrschte wie im Rest des Wagens. Supercool. Dann habe ich meinen Rüssel jeweils an beide neuen Ausströmer gehalten und stellte fest, das nun als die ausströmende Luft aufgeheizt war, man sie wohl spürte. Wie gesagt, wer dort mit der Hand hinfasst und erwartet es würde sich wie ein Fön anfühlen, der wird bitter enttäuscht. Aber wie sich herausstellte, ist ein solch massiver Luftstrom gar nicht notwendig um den Wagen gleichmäßig zu beheizen. Das neue Luftkonzept ist ein voller Erfolg und ich bin froh mir die Mühe gemacht zu haben. Jetzt musste ich allerdings feststellen, dass die Rohre die innerhalb der Schränke verlaufen sehr heiss werden und diese Hitze in die Schränke abgegeben wird. Nicht nur, dass das nicht nötig ist, so ist es an manchen Stellen sogar unerwünscht. Also habe ich Rohrummantelungen gekauft. Diese sind im Prinzip aus einem Material welches Armaflex nicht unähnlich ist, nur anders konfektioniert. Hier sind nicht die Flächen selbstklebend, sondern die Stirnseiten. Man kann sie also um das Rohr legen und dann an den Stirnseiten schließen. Die Isolationswirkung ist beindruckend. Vor der Isolierung waren die Rohre extrem heiss, und nach der Isolierung waren sie von der Temperatur her so krass entkoppelt, dass man selbst auf Vollast nicht sagen konnte ob die Heizung läuft oder nicht. Es bleibt also die komplette Hitze im Rohr. Das hat sich extrem positiv auf die Auslässe ausgewirkt, denn es kam tatsächlich deutlich mehr Wärme aus dem Auslässen als vorher.

 

Auf unserem nächsten Trip kamen wir direkt in den Genuß dieses neuen Heizerlebnisses. Wenn man stundenlang spazieren ist und dann abends wieder zum Wagen zurück kommt, ist dieser natürlich stark ausgekühlt. Zwar kriegt man mit der 2KW Autoterm den Wagen gleichmäßig aufgeheizt, aber wenn sowohl die Wände als auch das Mobiliar komplett auf Außentemperatur heruntergekühlt sind, dauert es schon locker eine halbe Stunde bis man seine Jacke ausziehen kann. Wenn man komplett durchgefroren in den Wagen kommt um sich aufzuwärmen, kommt einem diese halbe Stunde wie eine Ewigkeit vor. Also wäre es doch super, wenn man die Heizung eine halbe Stunde bevor man am Wagen ankommt, schon einschalten könnte. Aber da wäre man sowohl für eine Fernbedienung, als auch für Bluetooth oder WLAN, zu weit weg. Das einzige was da funktionieren würde wäre GSM, also das Mobilfunknetz. Dieses ist nämlich so ziemlich überall verfügbar. Und tatsächlich, hat ein Kollege von mir, für seine Webasto aus einem Universal-GSM-Modul so eine Fernschaltung gebaut. In dieses Modul muss man eine SIM-Karte einsetzen. Diese hat eine eigene Telefonnummer die man anrufen kann. Bei Anruf schaltet dieses Modul einen Schalter; heisst man ruft an und der Schalter schaltet ein, und beim nächsten Anruf schaltet der Schalter wieder aus. Das mal grob zum Verständnis. Glücklicherweise musste ich mir dazu nichts aus einem Universal-GSM-Modul bauen, weil es just so ein Modul direkt für die Autoterm gibt. Dieses ist so vorkonfektioniert, dass man einfach das Bedienteil mit seinem Stecker vom Verbindungskabel trennt und das GSM-Modul dazwischen steckt. Das Signal für die Bedieneinheit wird also durch das GSM-Modul durchgeschleift. Simpler könnte die Installation kaum sein. Die GSM-Antenne hat ein 2m Kabel und kann sehr variabel irgendwo im Wagen ankleben. Ein 3M Klebestreifen ist im Lieferumfang. Nun beginnt aber die eigentliche fummelige Setup-Arbeit, denn man kann das Modul nicht einfach so anrufen. Wäre das so, dann könnte sich auch einfach ein Wildfremder zufällig verwählen, käme bei meiner Heizung raus und würde diese aktivieren ohne, dass ich etwas davon weiß. Aber die Entwickler des Moduls waren sehr schlau und haben sich da richtg was überlegt: als Erstes legt man die SIM-Karte in ein Handy ein und löscht erst einmal das komplette Telefonbuch. Außerdem muss man die Mailbox komplett deaktivieren. Rufumleitungen und Weiterleitungen dürfen auch nicht aktiv sein. Nun kann man die SIM in das GSM-Modul einlegen. Jetzt kann man von seinem eigenen Handy SMS-Befehle an die SIM im GSM-Modul senden. Mit dem Befehl Adminxxxxxxxxxx  (x steht für die Telefonummer von der aus man die Heizung steuern möchte) kann man einen ersten Benutzer installieren. Dieser ist nun im Adressbuch der SIM eingetragen und berechtigt die Heizung zu steuern. Mit dem SMS-Befehl addxxxxxxxx kann man weitere Benutzer hinzufügen. Somit ist es nun auch meiner Frau möglich mit ihrem Handy die Heizung einzuschalten, sollte mein Handy gerade leer sein. Man kann die Heizung auch ohne Anrufe steuern, nämlich über SMS. Auf diesem Weg sind extrem viele Funktionen der Heizung steuerbar, aber leider folgen diese Befehle einer gewissen Syntax, und die ist leider nicht ganz leicht zu verstehen. Sie ist zwar im Handbuch erklärt, aber das ist mir etwas zu kompliziert. Als weitere Möglichkeit gibt es noch die Autoterm-App, aber das darf man sich nicht wie eine direkte Steuerung vorstellen. Hier ist es vielmehr so, dass diese App den Timer und alle Funktonen steuern kann, aber über die Buttons die ich in der APP drücke wird lediglich ein SMS-Code mit dieser komplizierten Syntax zusammengestellt und dann das SMS-Programm geöffnet und dieser Code direkt ins Eingabefenster eingegeben. Man muss dann theoretisch nur noch auf SMS senden klicken. Es besteht als keine direkte Verbindug zwischen der APP und dem GSM Modul. Die App ist also mehr ein Compiler; funktioniert aber auch ganz gut. Nur die App Oberfläche ist potthässlich, da hätten die Entwickler ein bisschen mehr Liebe reinstecken können.

Bei unserem letzten Trip war es so, dass ich von der ganzen Spaziererei echt geschlaucht war. Als ich dann abends eingeratzt bin, hab ich richtig tief geschlafen. Als es dann Nachts nochmal richtig abgekühlt war, ist meine Frau davon aufgewacht. Da sie vorne im Hubbett schläft war es ihr nicht möglich mich wach zu bekommen ohne unsere Tochter aufzuwecken. Also hatte sie die ganze Nacht gefroren. Das war insofern blöde, dass das einzige Bedienteil bei mir war. Nun hatte ich aber mal ein Youtube-Vide gesehen, in dem ein User gezeigt hatte, dass er das PU-27 Bedienteil parallel zu einem PU-5 installiert hatte. Weil diese auf das selbe Verbindungskabel aufgesteckt werden – also den gleichen Stecker haben – und weil die eigentliche Steuerung bei der Autoterm 2D in der Heizung, und nicht im Bedienteil sitzt, ist es der Heizung furzegal von welchem Bedienteil sie angesteuert wird. Wenn man also das Kabel einfach abzweigt und beide Bedienteile parallel betreibt reagiert das passive Bedienteil immer auf das Aktive.

Als ich kürzlich auf dem NRW-Ausbauer-Stammtisch war, hatte ebur41 seine jüngst eingebaute Autoterm präsentiert. Da er sie bereits vor einem halben Jahr gekauft hatte, war bei ihm das Comfort-Display noch nicht im Lieferumfang sondern das PU-5. Somit hatte er sich das Comfort-Display nachbestellt und hatte das PU-5 ungenutzt im Wagen. Glücklicherweise hatte er es mir für ein paar Groschen überlassen und ich wollte es riskieren diese parallel zuschalten, obwohl ich mir nicht sicher sein konnte, dass dieses Parallelschalten auch mit dem Comfort-Display funktionieren würde. Aber um es kurz zu machen: es funktioniert! Nun war ich also in der glücklichen Position meiner Frau an ihr Bett das PU-5 zu montieren, damit sie zukünftig die Heizung auch steuern kann, wenn ich mal wieder richtig krass einratze.

 

So, mein Fazit zum Thema Dieselheizung: Kauft keine Chinaheizung! Egal ob ihr euch für eine Webasto, Eberspächer oder eine Autoterm entscheidet, das ist im Prinzip relativ egal. Aber diese Markenheizungen sind in jedem Fall besser als dieses Chinagelumpe. Bei den Marken bekommt man eine guten Support und im Garantiefall weiß man an wen man sich wenden kann. Ich kann hier nur für das sprechen was ich getestet habe und da kriegt die Autoterm, im Gegensatz zum Chinamodell, die volle Punktzahl. Das Comfort-Display, das GSM-Modul, und die Möglichkeit mehrere Bedienteile zusammenzuschalten ist für mich das Perfect-Match. Ich kann die Erfahrung mit der Chinaheizung als gut zu wissen ablegen, aber ich hätte mir das im Prinzip auch sparen können und gleich das Markenprodukt holen können. Es tut mir jetzt nich weh, weil ich eigentlich jemand bin, der gerne alternative Wege geht und dabei oft auch auf günstige Alternativen stößt. Dabei habe ich schon soviel Geld gespart, dass ich den einen oder anderen Fehlversuch verschmerzen kann.

 

PS: Die Chinaheizung baue ich demnächst in eine Alubox und habe dann eine mobile Heizung, sollte ich mal in einer Garage am Fahrzeug schrauben und es mir dort zu kalt sein. Dann hat sich die Chinaheizung evtl. doch noch bezahlt machen...

 

Nachtrag 6.1.2022

Es gibt wieder was zu berichten. Wir waren kürzlich auf unserem ersten Wintercamping Trip in den Alpen und haben diesen auch sehr genossen. Bei -7°C hatten wir mit der Dieselheizung den Jackpot, denn sie hat geheizt wie der Teufel. Sie wurde mit den Minusgraden spielend fertig. Lediglich musste ich feststellen, dass die Autoterm Silent-Pumpe plötzlich extrem laut war. Nicht nur, dass man sie innen wie aussen sehr laut gehört hatte; man spürte sie auch extrem wenn man darüber stand. Ich war mir nicht wirklich sicher ob ich mir das einbilde, aber als ich dann nachts festgestellt hatte, dass die Lautstärke auch stark variierte und dabei richtig laute Ausreisser dabei waren, war mir klar, dass ich mich nicht täuschte. Ich habe sofort den Support von TigerExped angemailt. Leider war dieser über Weihnachten und Silvester nicht besetzt, weshalb ich die Antwort erst im neuen Jahr bekam. Bis dahin musste ich mit der Angst leben, dass evtl. die Pumpe demnächst den Geist aufgeben würde.

 

Glücklicherweise ist es eben nicht so, und die Fehlerbehebung des Problems ist dazu noch relativ simpel und minimalinvasiv. Das Problem ist nämlich nur Luft in der Pumpe. Laut TigerExped ist die Silent-Pumpe genauso laut wie die normale Pumpe, wenn Luftblasen darin sind und diese nicht abgehen können. Der Heizung sitzt quasi ein Furz quer. Das Gute ist, man muss die Pumpe nicht ausbauen um sie zu entlüften. Man muss lediglich die Pumpenhalterung vom Unterboden abmontieren. Dann startet man die Heizung und wartet bis die Pumpe anfängt zu pumpen. Dann kippt man die Pumpe so steil es geht mit dem Ausgang (Der Anschluss Richtung Heizung) nach oben und man stellt schon nach 30 Sekunden fest, dass die Pumpe mit jedem "Klick" leiser wird. Bei mir hat die Heizung diesen Vorgang mit einer Fehlermeldung quittiert, und sich daraufhin heruntergefahren. Nach dem Neustart war die Pumpe wieder so flüsterleise, dass im Inneren nicht zu hören war. So soll es sein. Die Heizung funktioniert wieder perfekt.

 

Die nächste Neuigkeit ist, dass das GSM-Modul von Simcom nicht ordnungsgemäß mit der Comfort-Control funktionieren will. Laut Internet funktioniert dieses Modul sowieso nur mit dem PU5 oder dem PU27. Zu Beginn funktionierte alles einwandfrei. Aber zunehmend traten im Display der Comfort Control Grafikfehler auf und die Bedieneinheit hing sich manchmal sogar komplett auf. Dann musste ich das Comfort Control immer kurzzeitig abstecken, nachdem ich die Heizung über das PU5 heruntergefahren hatte. Ab einem bestimmten Punkt wollte das Modul über das Handy die Heizung auch nicht mehr schalten. Dann habe ich es komplett ausgebaut und das Thema GSM-Steuerung komplett verworfen.

 

Dann bekam ich von meinem Freund Murdock aus dem Forum den heissen Tip, dass die Autoterm einen dedizierten Steuereingang hat mit dem man die 2D über jedes beliebige GSM-Modul steuern kann, ohne, dass man sich in die Datenleitung der Bedienpanels einklinken muss. Damit bliebe die Datenleitung zu den Displays "ungestört" und trotzdem könnte man die Heizung extern schalten. Dazu habe ich für 25,-€ einen RTU Gate-Opener bestellt. Nach der Intallation musste ich lediglich die authorisierten Telefonnummern einspeichern und schon gings los. Die Heizung schaltet pro Anruf: Anruf -> Heizung ein. Anruf -> Heizung aus. Bis jetzt funktioniert alles es einwandfrei. Ich werde berichten wie es sich in der Zukunft verhält.

 

 

 

Die Komponenten die ich verwendet habe, sind:

593,- Autoterm 2D inkl. Comfort Display

 20,- Autoterm PU-5 Display (gebraucht)

 25,- RTU5024 Gate Opener (ebay)

 59,- Einbauflansch von TigerExped

 25,- Gewebeummantelte Dieselleitung

 10,- temperaturbeständiges Klebeband

 15,- Rohrisolatoren

 Heizungsschlauch und T-Stücke aus meinem Fundus

 

Vorher:

119,- Dieselheizung - Chinamodell von ebay

  70,- Simcom GSM-Modul (gebraucht)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0