· 

Ein komplett neues Bad. So wird das was mit dem Duschen.

Wie bereits im Blogbeitrag zur alten Dusche angemerkt; war die alte Dusche schon halbwegs schlau umgesetzt, aber es waren eben einige Dinge die nicht bedacht waren. Vom Wunsch geblendet, endlich zu jeder Zeit eine Dusche zur Verfügung zu haben, und von der Tatsache vernebelt, dass ich beim Ausbau nicht wirklich mit einer guten Idee für die Dusche aufwarten könnte, habe ich mich dann auf das damalige Dusche-Projekt gestürzt und gedacht sie wäre in ihrer Form der Weisheit letzter Schluss. Aber wie es in vielen Fällen so ist: man merkt erst im praktischen Gebrauch ob eine Idee gut oder funktional ist oder nicht. In diesem Falle habe ich halt das ganze Drumherum um das Duschen nicht bedacht.

Mir war beim damaligen "Projekt Dusche" eigentlich unterbewusst schon klar, dass eine Dusche ins Bad gehört, aber das hätte damals eben schon bedeutet, dass das Bad Bad komplett zerlegt werden müsste. Da ich mich genau davor gescheut habe, hatte ich mich quasi schon vom Start weg für eine Notlösung entschieden und sie hat sich auch im Betrieb so angefühlt: eben wie eine Notlösung, und das kann niemals komfortabel, geschweige denn perfekt sein. Aber ich will dieses Projekt jetzt auch nicht nur verteufeln, denn ich habe dabei unglaublich viel gelernt. Und jetzt wo ich endlich doch über meinen Schatten gesprungen bin, und mich entschieden habe das Bad komplett neu aufzubauen, kommen mir all diese Erfahrungen voll zugute. Bei der Umsetzung des neuen Bades kann ich die Schwachstellen, sowohl beim urspünglichen Badbau als auch beim "Projekt Dusche", ausmerzen und es diesmal viel besser machen. Aber was genau war damals gut, was war schlecht?

 

Die positiven Erfahrungen beim bisherigen Bad und der Dusche:

- ein dezidierter Bad-Raum ist einfach Gold wert

- eine Dusche kann auch mit 40l Frischwasser betrieben werden, gerade eben auch weil wir jetzt den Elgena-Boiler haben

- man kann eine Duschwanne stabil und wasserdicht aus Holz und Lack bauen und auf das individuelle Maß anfertigen

- Holzspachtel ist stabil und elastisch genug um Rundungen in den Becken damit umzusetzen

 

Die Fehler die ich gemacht habe:

- MDF ist grundsätzlich ein guter Werkstoff aber hier zu empfindlich gegen Stoßeinwirkung und gegen Verwindung

- Bootslack hat sich grundsätzlich als wasserdicht erwiesen, ist aber leider nicht abriebsfest genug. Der Bodeneinsatz der in der Dusche beim normalen Betrieb eingesetzt ist hat trotz Filzgleitern den Lack abgescheuert und dort trat Wasser in das Holz ein, wenn auch nur ganz minimal.

- Wenn Duschen zur aufwendigen Prozedur, mit Aufbau und Abbau, mutiert, dann kommt doch wieder bloß der Waschlappen zum Einsatz

- Die Badmöbel waren aus beschichteten Spanplatten, was grundsätzlich auf der Fläche dicht ist, nicht aber an den Kanten. Das Spritzwasser vom Duschen würde hier die Möbel beschädigen. Da wir damals ohne Dusche geplant hatten war das legitim. Da das Bad nun aber zum Feuchtraum wird, geht das so nicht mehr.

- Bei der bisherigen Dusche war die Bodenfläche plan zum Fahrzeugboden. Das war beim Trockenreiben immer etwas fummelig weil das Wasser nirgends zusammenlaufen kann und sich immer wieder über die gesamten Wanne verteilt.

 

Was mache ich also diesmal anders?

- Waschtisch und Oberschrank werden diesmal nur über die halbe Breite des Bads gebaut um mehr Platz für die Dusche vorzuhalten

- ich verwende wegen der Steifigkeit und der Oberflächenhärte diesmal Multiplex Holz (nachfolgend MPX genannt)

- die Duschwanne, das Podest für das Potti und der Waschtisch werden komplett lackiert und sind somit vor dem umherspritzenden Duschwasser geschützt

- als Lack wird diesmal nicht Bootslack, sondern extrem abriebsfeste Industrie-Bodenfarbe in  reinweiss verwendet. Diese ist besser gegen Abnutzung gewappnet

- alle Raumecken werden mit Silikon abgedichtet, damit der Raum in sich dicht ist

- Der Boden der Wanne muss so angeschrägt werden, damit das Wasser am Ablauf zusammenlaufen kann

 

Die Planung:

Da ich Waschtisch und Oberschränke nicht mehr komplett von Seitenwand zu Seitenwand durchziehe, sondern diese nur noch über die Hälfte des Bades gehen sollen - quasi neben dem Potti - wäre es extrem unkomfortabel das Waschbacken an dieser Position benutzen zu müssen. Man müsste sich morgens zum Zähneputzen jedesmal wie der Klöckner von Notre Dame über das Potti verkrümmen. Den ersten Gedanken, das Waschbecken in die Dusche zu bauen, verwarf ich direkt wieder, da die Grundfläche der Dusche sowieso schon sehr eng ist. Sicher wäre das zum Zähneputzen von der Körperhaltung angenehm, aber spätestens beim Duschen wäre das Becken wieder im Weg. Also kam ich auf die Idee ein schwenkbares Waschbecken zu bauen. Es sollte seine Ausgangsposition auf dem Waschtisch haben, sollte aber um 180° in die Dusche geschwenkt werden können um dort komfortabel Zähne putzen zu können. Dass ich das so haben wollte, stand also fest, aber ich musste das für die Umsetzung nochmal gären lassen. Schlussendlich war die mechanische Lösung bzgl. des Gelenks dann doch viel einfacher als befürchtet. Aber so mag ich es eben auch. Keep it simple! Aber dazu später mehr. Der nächste Teil der Recherche war, die passende Farbe zu finden. Hier war mir die Firma Prosol in Nürnberg eine große Hilfe. Mit viel Hilfsbereitschaft haben sie mit mir zusammen nach einer optimalen Lösung für mein Vorhaben gesucht. Der Kompromiss aus maximaler Stabilität, Dichtheit und einfacher Verarbeitung ergab am Ende, dass der 2K-Lack Wapex 660 von AkzoNobel für meine Dusche optimale Ergebnisse bringen sollte. Natürlich geht es nicht nur um die Funktion, sondern auch um die Optik. Waschbecken und Duschwanne wollte ich schon wie üblich in Weiss haben. Mir war einfach wichtig, dass man nicht auf den ersten Blick erkennen kann, dass beides aus Holz gebaut ist. Grundsätzlich fand ich die Optik meines bisherigen Bades sehr schön und wollte das auch weitestgehend so wieder umsetzen. Gerade eben auch die rechteckige Form und kompakte Größe des Waschbeckens gefallen mir bis heute, und kommen mir beim Nachbau tatsächlich entgegen. Ich kann dies aus Holz nämlich gut nachbauen und muss nur die Kanten mit 12mm Radius abrunden. Schon ist der Look annähernd der Gleiche. Nun sollte es aber losgehen. Ich habe mir die Zuschnitte bei OBI direkt auf Maß schneiden lassen. Die Tischsäge die ich mir 2020 geholt, und die Tischoberfräse die ich mir gebaut habe, werden bei diesem Projekt viel zum Zuge kommen.

Als Erstes habe ich den Badschrank für das Waschbecken gebaut. Ich habe ihn so konzipiert, dass er in sich äusserst stabil ist, weil mein Plan war, die linke Seitenwand des Schranks mit der linken Badwand zu verschrauben. Zwar wird er sowohl auf dem Podest für das Potti, als auch am Rand der Duschwanne satt aufstehen. Dort wird später auch die Dichtungsfuge mit Silikon gesetzt. Nach hinten soll der Schrank offenbleiben; zum Einen damit hinter dem Schrank keine Feuchtigkeit entstehen kann. Ausserdem möchte ich hinten an Schläuche und Kabel rankommen können. also habe ich die vordere Wand mit den Seitenwänden verschraubt. Um später die Schwenkmechanik des Waschbeckens montieren zu können, muss die Tischplatte abnehmbar sein. Bei der Höhe des Korpus habe ich also die Dicke der Waschtischplatte abgezogen. Die Platte wird dann von oben aufgesetzt und von innen mit Blechwinkeln auf den Korpus gezogen.

Nun musste die Waschtischplatte gefertigt werden. Da ich den bisherigen Look mit der dunklen prominenten  Waschtischplatte erhalten wollte, und dies auch keinesfalls wackelig sein durfte, war klar ich werde einfach die 18mm MPX Platte doppelt nehmen und später dann dunkel beizen und mit Klarlack rundum lackieren.  Zuerst habe ich die Platten satt mit Ponal bestreichen wollen. Leider war die Flasche zwar fast voll aber schon etwas älter. Irgendwie muss die Flasche porös gewesen sein. Ich wollte satt Leim auf die erste Platte aufbringen um sie zu verleimen. Beim Drücken auf die Flasche ist diese so krass explodiert, dass sowohl das Brett, als auch ich, von oben bis unten eingesaut war. Da war ich leicht überfordert weswegen es jetzt davon keine Bilder gibt. Nach dem Verkleben hab ich die Platten zusammengeschraubt und dann auf der Tischsäge alle Seiten zusammen bündig auf Maß gesägt. Nur so bekommt man an den Stirnseiten eine durchgehende Fläche ohne eine Kerbe duch abgerundete oder angefaste Kanten. Danach habe ich auf der  Oberseite der Tischplatte lediglich auf der Vorderseite und auf der rechten Seite einen 12mm Radius mit dem Radiusfräser meiner Oberfräse angefräst. Auf der Unterseite habe ich auch nur vorne und rechts eine 3mm Fase angefräst. Auf der linken und der hinteren Seite habe ich bewusst keine Rundungen und Fasen angebracht, weil dort der Schrank direkt an den Wänden anliegen wird. Dort wird dann sowieso eine Silkonfuge das Bad abdichten. Somit wäre eine Rundung oder eine Fase nur kontraproduktiv. Ich habe lediglich ordentlich entgratet. Um die Öffnung für das Klappfach überhalb des Porta Potti kümmere ich mich zu einem späteren Zeitpunkt und fräse diese Öffnung dann mit der Oberfräse aus.

Dann ging es weiter mit dem Waschbecken. Für das eigentliche "Becken" sollte ein Trapez aus kleinen Brettern entstehen. Dafür war es notwendig das mittlere Brett auf beiden Seiten, und die Schenkel-Bretter mit Gehrungsschnitten zu versehen. Dafür habe ich den Tisch der Tischsäge auf 11° eingestellt. Da sich die Gehrungsschnitte dann addieren komme ich an den Schenkeln auf einen Winkel von 22°. Ich habe die Bretter anstatt mit Holzleim mit FixAll Turbo verklebt um nach 20min direkt weiterarbeiten zu können. Als die 20 Minuten vergangen waren habe ich die Bretter noch von hinten verschraubt. Das war dann so stabil, dass ich direkt die Schenkel aussen parallel abschneiden konnte. Nur so konnte ich das später an den Seitenteilen fest verschrauben.

Nun konnte ich den Rahmen des Beckens zusammensetzen. Als erstes die langen mit den kurzen Seitenteilen verschrauben und als dies fertig war konnte ich das Becken dazwischen setzen. Ab hier war bereits erkennbar wo die Reise hingehen soll. Als nächstes war die gerade Oberseite dran in der später der Wasserhahn montiert werden soll. Nachdem dieses Brett eingepasst war, konnte es auf Aussenmaß gekürzt, und die letzte kurze Seitenwand eingeschraubt und eingeklebt werden. Nun war das Waschbecken in seiner Grundform erstmal fertiggestellt.

Jetzt war es Zeit sich den Bohrungen für Abfluss und Wasserhan zu widmen. Diese habe ich mit verschiedenen Forstnerbohrern ausgeführt. Zu erst habe ich die Position mit einem 3mm Bohrer von oben als Zentrierbohrung festgelegt. Dann habe ich beim Abfluss die Senkung für den Flansch des Abflusses mit dem 50er Forstnerbohrer auf 3m Tiefe gefräst. Da das Gewinde des Abflusses nur 12mm lang ist, musste ich die Brettstärke auf ca. 5mm verringern damit ich auf annähernd 10mm Gewindelänge komme. Deshalb habe ich auf der Unterseite mit dem 50er Forstnerbohrer nochmal 12mm tief eingefräst. Die Position konnte ich mit der Zentrierbohrung axial exakt zur Senkung von oben anbringen. Erst als das ausgeführt war habe ich die eigentliche Bohrung mit einem 30er Forstnerbohrer gemacht. Nach dem alles sauber angefast und verschliffen war konnte ich zum ersten Mal probehalber den Abfluss anschrauben. Passt perfekt.

Ich habe im Vorfeld lange nach einer Mechanik gesucht mit der ich das Waschbecken schwenkbar machen kann. Problematisch war hierbei die Führung der Schläuche und Kabel. Ursprünglich dachte ich ich würde das Becken um eine 10mm Schraube drehen, aber ich habe mich echt gefragt wie ich die Kabel und Schläuche räumlich mitschwenken kann. Dann traf es micht wie ein Blitzschlag. Die Kabel und Schläuche müssen DURCH die Drehachse geführt werden. Also muss diese einen entsprechenden Durchmesser haben. Dann kam ich auf die simple Idee eines 50mm Abflussrohres. Das hat oben einen Flansch und ich kann einen Rohverbinder von unten als Klemmung auf das Rohr aufschieben und somit das Waschbecken gegen den Waschtisch klemmen. Alle Schläuche und Kabel werden dann durch das 50er Rohr geführt. Meine bisherigen Tests haben ergeben, dass die Kabel und Schläuche die 180° Drehung auf die Länge von 1m locker wegstecken. Innerhalb des Waschbeckens werden sich weder Kabel noch Schläuche bewegen und werden dann dort fixiert.

Die Hauptanwendung für das Waschbecken ist zu 80% die Körperpflege morgens und abends. Da wird das Becken extrem viel Kontakt mit Zahnpasta haben. Da ich bei einem Waschbecken in keinem Falle scharfe Ecken haben möchte aus denen ich mühselig Zahnpastareste popeln muss, müssen die Ecken irgendwie abgerundet werden. Dazu muss ich die Ecken mit belastbarem Material auffüllen. Dazu habe ich im ersten Schritt mit Reparaturspachtel die grobe Kontour mit einem Silikonfugen-Tool eingezogen. Nach dem ersten Schleifen habe ich die porige Oberfläche noch mit der Füllspachtel verschlossen und nochmal alles glatt geschliffen. Danach habe ich alle Ecken am Waschbecken mit dem 12mm Radiusfräser und der Oberfräse bearbeitet. Das sieht doch geschmeidig aus. Als ich dann noch alle Schraubenlöcher unter Spachtelmasse versteckt hatte, war das Waschbecken soweit eigentlich fertig zum Lackieren.

Nachdem ich in der Waschtischplatte die 50er Bohrung für die Schwenkmechanik gesetzt habe, konnte ich testweise mal das Waschbecken einstecken und mir mal genauer ansehen wie sich das jetzt in der Realität verhält. Für mich war das zu diesem frühen Zeitpunkt schon ein voller Erfolg. Dass was ich mir in meinem Kopf so ausgedacht hatte, funktionierte genau so wie ich mir das gedacht hatte.

 

Nun gings weiter mit der Dusche. Da ich für die Duschwanne lediglich 70x45cm hatte, kam keine Standardwanne aus dem Sortiment der bekannten Ausstatter in Frage. Da ich diesmal keinen flachen Boden mehr wollte, war klar, dass ich irgendwie den Boden schräg einbauen muss. Da ich beim Waschbecken schon mit Gehrung gearbeitet hatte, war klar, dass ich hier auch mit einer leichten Gehrung arbeiten muss. Der Gedanke war, eine lange Platte und eine schmale Platte zusammenzuführen. Nun ist es aber so, dass ich mit meinen ballerinahaften 70kg in dieser Duschwanne stehe und somit auch massiv auf sie einwirke. Die beiden auf Gehrung geschnittenen Kanten einfach nur zu kleben schied aus – das vermag nichtmal mein geliebtes FixAll dauerhaft halten zu können. Mein Freund Martin – seines Zeichens Schreinermeister – gab mir den Tipp beide Bretter mit der Nut-und-Feder-Technik zu verbinden. Somit bliebe die gesamte Belastung auf der 4mm Feder. Mein kleinster Fräser war 4mm, aber ich hatte kein Holz in 4mm Stärke. Das Einzige was ich in 4mm hatte war Acrylglas. Da Acryl in meinen Augen superstabil ist hab ich das in der Tat hergenommen. Bevor ich die Nut und Federverbindung endgültig zusammengesetzt hatte habe ich beide Nuten mit FixAll gefüllt und somit auch noch verklebt. Dann habe ich die Bodenplatte mit dem Rahmen zusammengebracht und alles mit relativ vielen Schrauben verschraubt und auch mit FixAll verklebt. Am nächsten Tag konnte ich es mir nicht verkneifen die Duschwanne auf den Boden zu stellen und ohne Schuhe mal richtig darin rumzuspringen. Das Teil ist so massiv das hält bombenfest. Nun konnte ich auch hier mit Reparaturspachtel die Innenradien einbringen.

Die Duschwanne war soweit fertig aber nun musste das Podest für das Potti noch anmontiert werden. Ich habe seit den ersten Ausbauarbeiten gelernt, dass je mehr Dinge miteinander fest verbunden sind, desto weniger Quietschen oder Klappern ist am Ende während der Fahrt zu erwarten. Das trägt zur Gesamtstabilität bei. Deswegen musste auch dieses Podest stabil mit der Duschwanne verbunden werden. Darüberhinaus ist diese Verbindungsstelle auch eine Sichtfläche die beim Lackieren problemlos versteckt werden kann. Das Teil wird dann aussehen wie aus einem Guss. Um die Verbindung von Duschwanne und Podest möglichst stabil zu machen musste beides nicht nur verschraubt werden, sondern mein Körpergewicht sollte beim Betreten des Podests gleich nach unten auf eine Leiste wirken können. Das entlastet die Schraubverbindung weil die Leiste auf dem Fahrzeugboden aufliegen wird.

Nun musste der Ausschnitt für die Schranktür in den Badschrank gefräst werden. Da der Frästisch meiner Tischfräse zu klein ist, habe ich das mit der Oberfräse gemacht. Die Oberfräse mag aber nicht freihand geführt werden. Also brauchte ich Anschläge an allen vier Seiten. Da ich näher an den Außenrand des Schrankes wollte als der Abstand vom Fräser zum Ende der Führungsplatte beträgt, musste ich den Korpus meines Schrankes kurzzeitig nach aussen erweitern. Dazu habe ich mir einfach Restholzbretter im Lager gesucht und diese als Führungsschienen benutzt. Ich habe sie kurzerhand in den Korpus geschraubt weil ich wusste ich lackiere die ganze Chose und wenn die Löcher ordentlich verspachtelt werden, sieht das hinterher keiner mehr. Genau so war es auch. Ich habe als erstes mal den mittleren Teil mit der Stichsäge grob rausgesägt und dann mit der Oberfräse die finale Kontour in 4mm Schritten sauber ausgefräst. Einfach mit dem Fräser auf voller Tiefe eintauchen und hoffen man könnte da ne saubere Kontour hinbekommen wurde mit viel Stinken und wenig Vorschub quittiert. Also piano piano. Nach dem Abschrauben der Führungsbretter habe ich die Löcher zugespachtelt, verschliffen und mich dann dem nächsten Arbeitsschritt gewidmet.

Da der Schrank hinterher dicht sein muss, brauchte es hinter der Tür einen Rahmen am Korpus gegen den die Türe dann mit einer Dichtlippe abdichten kann. Diesen habe ich aus 15mm Abschnitten aus dem MPX geschnitten und diese dann von innen eingeschraubt. Damit das hinterher aussieht wie aus einem Guss musste das dann von innen noch gespachtelt werden. Das war etwas knifflig aber nach dem Schleifen sah das doch echt ordentlich aus. Was nun noch fehlte war das Loch für den Duschwannenabfluss. Dazu musste die Duschwanne im Wagen in Position gebracht werden und dann am Unterboden ermittelt werden, wo der Abfluss sitzen darf. Schließlich wollte ich nicht, dass mein Abfluss irgendwo in einem Träger oder einem Holm rauskommt und dort das Wasser langfristig Schaden anrichtet. Glücklicherweise war dort am Unterboden noch mächtig viel Freifläche. Witzigerweise war der neue Abfluss – am Fahrzeug von vorne nach hinten gemessen – nahezu exakt auf gleicher Höhe wie der Abfluss der alten Dusche. Lediglich 45cm weiter auf der Fahrerseite. Das hat beim Anschluss später den riesen Vorteil, dass ich die Verschlauchung nur von der alten Dusche abziehen, den Schlauch etwas kürzen, und auf die neue Dusche aufstecken muss. Fertig.

Vor dem Lackieren fiel mir auf, dass die Holzflächen trotz Schleifen noch relativ rauh und fransig waren. Also habe ich noch viel feineres Schleifpapier verwendet um alles mit dem Schwingschleifer so glatt wie einen Babypopo zu polieren. Das fiel mir dann tatsächlich auch an Dusche und Waschbecken auf. Also habe ich auch diese Teile nochmal komplett und vorsichtig mit dem Schwingschleifer bearbeitet. Danach war die Schleifarbeit eigentlich abgeschlossen. Leider sah jetzt meine Werkstatt total übel aus. Alles war voller Staub - überall! Deshalb musste ich mir danach noch ein paar Stunden Zeit nehmen um vor dem Lackieren die gesamte Werkstatt aufzuräumen und vor allem zu entstauben. Nun direkt nach dem Schleifen zu putzen wäre dumm gewesen, da noch zu viel Staub in der Luft war. Also hatte ich entschieden ein paar Tage zu warten bis sich der gesamte Staub gesetzt hatte. Nach ein paar Tagen habe ich den Keller ganz vorsichtig betreten – um nicht zu viel Staub aufzuwirbeln. Als Erstes habe ich den groben Staub mit dem Staubsauger von oben nach unten weggesaugt. Staub der in meinem Staubsaugerkessel ist, der wird beim Abkehren oder Rumlaufen schon nicht mehr aufgewirbelt. Als ich alles was der Sauger aufnehmen konnte weggesaugt hatte, wäre meine erste Idee reflexartig gewesen den Rest mit dem Handfeger und einer Schaufel zusammenzukehren. Aber dabei hätte ich wieder nur einen Teil in den Müll bekommen und hätte sicher einen großen Teil wieder aufgewirbelt. Da hatte ich plötzlich die Idee den restlichen Staub wegzuswiffern. Das habe ich auch gemacht und währenddessen den Schlauch vom Staubsauger abgezogen und diesen einfach im Stehen mitlaufen lassen damit dieser die Umgebungsluft etwas mit absaugt. An der Lampe über meinem mobilen Arbeitstisch konne ich im Lichtschein deutlich sehen wie die Strömung der Teilchen in Richtung Staubsauger zog. Auch wenn ich damit keine Lackierkabinen-Bedingungen erreichen konnte, so war es doch wesentlich sauberer und staubfreier als vorher. Das habe ich dann nochmal ein paar Tage so gelassen damit sich der restliche Staub in der Luft noch setzen konnte. Und am nächsten Wochenende kam dann der große Tag des Lackierens. Darauf habe ich mich nicht gefreut.

 

Jetzt fragt ihr euch vielleicht wieso. Naja, ich habe alles mehrmals verspachtelt und glatt verschliffen, Übergänge sauber geschliffen und vom Abtasten her den perfekten Rohling  modelliert. In meiner Vorstellung musste jetzt nur noch der Lack drauf und in meinem Kopf hatte das dann automatisch Klavierlack-Qualität. Die Frage war aber, wird das wirklich so genial? Kann es nicht vielleicht doch sein, dass Kanten an denen die Platten zusammen gekommmen sind nur im Rohzustand perfekt aussahen und die Homogenität des Lacks vielleicht doch den einen oder anderen Minispalt, Minidelle oder unsauber gearbeiteten Radius offenbaren würde? Am Ende versaue ich das Lackieren der Innenradien und alles sieht dann plötzlich doch mega Scheisse aus. Egal, hilft ja nix. So roh wie es jetzt war konnte ich es nicht benutzen; es musste also versiegelt werden. Und funktional wäre es nach dem Lackieren ganz sicher; es würde schlimmstenfalls einfach Scheisse aussehen. Also Augen zu und durch. Aber, ich lackiere nicht zum ersten Mal und hatte bislang eigentlich immer top Ergebnisse erziehlt.  Also los!

Als erstes habe ich alles mit Kartons und Zeitung ausgelegt um keine Reisensauerei zu veranstalten. Bei Prosol gab man mir einen genialen Messbecher mit in dem ich das Mischungsverhältnis zwischen Lack und Härter perfekt mischen konnte. Es war extrem wichtig den gemischen Lack dann ordentlich umzurühren, damit es keine Stellen gäbe in denen kein Härter enthalten ist und diese dann später nicht trocknen bzw. aushärten. Also habe ich lieber etwas länger umgerührt.

Beim Kauf war ich kurz davor auf das größere Gebinde (5l anstatt 1l) zu gehen, weil ich Angst hatte das würde so nicht ausreichen. Aber der Verkäufer sicherte mir zu ich bekäme aus dem Liter locker 11qm raus. Also habe ich ihm vertraut und nur den 1l Pott gekauft. In meinem Keller, eine Woche später, waren meine Bedenken wieder da, weshalb ich mir vornahm mit dem Lack sparsam umzugehen. Also habe ich erstmal nur 1/4 angemischt. Und erstaunlicherweise kam ich damit verdammt weit. Begonnen habe ich beim Waschbecken. Als erstes habe ich die Ecken und Innenradien mit einem Pinsel rausgestrichen bevor ich mit der Rolle die Flächen bearbeitet hatte. Nachdem das Waschbecken komplett und vor allem satt gerollt war, war in meiner Schale immernoch viel Lack drin. Und ich hatte den angemischten Meßbecher noch gar nicht komplett ausgegossen. Also machte ich direkt beim Schrank weiter und schaffte mit der Schale noch den kompletten Schrank. Ich schaffte damit sogar noch die komplette Duschwanne/Podest um einmal grob alles zu rollen. Dann merkte ich allerdings, dass dort die Schicht nicht mehr satt genug war, damit der Lack gut verlaufen kann. Also habe ich der Dusche noch den Rest aus dem Meßbecher gegönnt und hatte dann eine richtig satte Schicht Lack auf den Sichtflächen und sogar noch an den Aussenflächen und Teilen der unteren Flächen.

 

Als erstes betrachtete ich das Teil das ich zuerst lackiert hatte: das Waschbecken. Und siehe da, das Ergebnis war toll. Man sah keine Übergänge an den Holzstößen, keine Macken, keine Kratzer und die Radien (innen wie aussen) sahen sehr geschmeidig aus. Der Farbton war sehr "sanitärmäßig Weiss". Da der Lack noch nass war glänzte er auch noch richtig schön "glossy". Ich weiss aber vom Verkäufer, dass im getrockneten Zustand der Gloss einem Seidenglanz weichen wird. Aber seisdrum: nach dilletantischem Holzgeschustere sah das Becken definitiv nicht aus, sondern es kommt wirklich sehr edel rüber. Laut des Verkäufers soll der Lack tatsächlich im ausgehärteten Zustand sehr glatt werden. Und wenn ich so darüber nachdenke, alle Industrieböden auf denen ich stand, hatten auch keine Orangenhaut. Also abwarten, bestimmt geht da noch was!

Nach dem Lackieren habe ich, ohne groß Staub aufzuwirbeln, nochmal alles nach Laufnasen abgesucht und habe dann den Keller verlassen um zu verhindern, dass ich irgendwelchen Staub oder Dreck in den Lack rein wirble. Ich konnte es mir allerdings nicht verkneifen nach zwei Stunden wieder in den Keller zu gehen um nochmal nachzusehen. Und siehe da: der Lack war um einiges glatter und geschmeidiger als noch vor zwei Stunden. Ich hab an einer Unterseite des Waschbeckens mit dem Finger ausprobiert wie trocken der Lack bereits war. Ich merkte, der Lack ist noch sehr weich, aber nicht mehr nass. Das war der perfekte Zeitpunkt um nach Fusseln oder Blasen im Lack zu suchen. Diese lassen sich in diesem Stadium nämlich sehr gut mit ganz leichtem Fingertippen in den Lack drücken und sind somit kaum mehr sichtbar.

Als Nächstes kam die Tischplatte des Schrankes dran. Da ich diese wie im alten Bad gerne als sehr dunkles Kontrast-Element zum Weiss haben wollte, aber trotzdem die Maserung erhalten bleiben sollte, schied Lackieren mit Schwarzbraun aus. Ich musste also beizen und würde dies dann nach dem Trocknen mit Klarlack versiegeln. Zufällig hatte ich von früheren Projekten noch zwei Flaschen Beize übrig: Mahagoni und Eiche hell. Nach dem ersten Auftragen von Eiche hell, war mir das Ergebnis nicht nur zu gelblich, sondern auch zu hell. Also habe ich eine Schicht Mahagoni aufgetragen und das Ganze wurde prompt dunkler und bekam eine rötlichen Tint. Ich habe danach noch jeweils eine Schicht Eiche Hell und eine Mahagoni aufgebracht und bin nun mit dem Ergebnis zufrieden. Die Maserung der MPX-Platte ist wunderbar herausgearbeitet und die Stirnseiten sind wunderschön dunkel. Ich habe sie mal kurz unter das trocknende Waschbecken gehalten und muss sagen, das sieht einfach geil aus. Das Holz muss nun vor dem Lackieren richtig gut durchtrocknen, denn beim Beizen bringe ich Flüssigkeit auf das Holz auf, was die Fasern aufquellen lässt. Da man nach dem Beizen nicht mehr schleifen sollte hoffe ich, dass das Aufgequollene wieder etwas zurück geht. 

Nach dem ich das Bad im Wagen komplett entkernt hatte, ging es daran alles was noch drin bleiben soll zu sortieren. Es war nämlich so, dass nach dem ursprünglichen Ausbau immer wieder noch Dinge nachgerüstet hatte, z. B. das Ladekabel vom Trennrelais zur Aufbaubatterie, das Steuerkabel für das 2. Bedienteil der Autoterm Dieselheizung und ein paar weitere Kabel die ich, soweit es ging, durch das Bad verlegen musste. Jetzt wo alles freigelegt war, konnte ich die Kabel ordentlich verlegen. Bevor ich Dusche final einbauen konnte, musst die rechte Wand noch neu verkleidet werden. Bei der Wand aus Span-Dekor ist das Dekor zwar auf die Holzplatte laminiert, aber so wirkliches Vertrauen in die Dichtheit bei Kontakt mit Wasser hatte ich nicht.  Wie bereits vorher erwähnt wollte ich den alten Stil weitestgehend beibehalten. Also musste ich überlegen mit was ich diese Platte beklebe oder laminiere. Dann hatte mein Kumpel Patrick die Idee die Wand, mit samt dem leicht unebenen Untergrund mit einem PVC-Boden zu bekleben. Tatsächlich habe ich einen mit Mosaikfliesen-Dekor gefunden – zwar nicht in Blau aber trotzdem echt schick. Auch hier kam mal wieder FixAll Turbo zum Einsatz. Mit einer feinen Zahnspachtel habe ich die Würste die ich mit der Kartuschenpresse aufgetragen hatte, fein säuberlich verteilt. Darauf konnte ich den PVC Boden perfekt andrücken nachdem ich ihn zuerst ganz oben – im später nicht sichtbaren Bereich – festgetackert hatte. Nun lastete das komplette Gewicht des PVC Boden-Stücks auf den Tackernadeln. Danach musste ich nur noch den Boden von oben nach unten mit den Händen von innen nach aussen ausstreichen.Das war absolut eben und blasenfrei. Jetzt trocknen lassen!

Währenddessen habe ich die 20 Minuten dazu genutzt um die Schläuche und das Stromkabel für die Duscharmatur,  in den vertikalen Holm zu verlegen. Beide Schläuche wurden vorher noch mit Schlauchisolierung ummantelt, damit im Winter das Wasser nicht zu stark abkühlt wenn es durch den kalten Holm muss. Nun waren aber lediglich 5 Minuten verstrichen. Der PVC-Boden war aber noch nicht soweit. Deshalb habe ich noch den Abfluss an der Dusche montiert. Dann musste ich nur noch die Unterseite der Dusche, und des Potti-Podests, noch mit Armaflex bekleben um auch hier nochmal eine zusätzliche Dämmung zu schaffen.

Dann ging es daran die Duschwanne einzupassen. Grundsätzlich passte sie ja rein, aber der Abfluss musste exakt zentriert in der Bohrung sitzen, damit man später noch den Abflussschlauch über die Tülle schieben kann. Die Dusche sollte aber nicht nur zentriert sein, sondern sollte auch im Inneren gerade sitzen. also musst ich alle Spaltmaße messen und alles zurechtklopfen und dann wieder die Position von unterm Auto prüfen. Das passte zu meinem Ärger erst beim dritten Anlauf.

Dann kam die fieseste Arbeit bis hier: das Einpassen der 5mm Hartfaser Rückwand auf der Fensterseite. Ich habe sämtliche Aussparungen für Fenster, Radkasten und Duscharmatur im Vorfeld gemessen und aufgezeichnet. Dann habe ich die Platte auf einem alten Stück PVC-Boden auf den Bürgersteig gelegt und dann die Aussparungen erst anfgezeichnet und dann mit dem Cuttermesser ausgeschnitten. Das war eine Sauarbeit. Aber dann diese scheiss Platte, in der zurechtgeschnittenen Größe, in den Wagen zu wuchten war abartig. Ist oben frei, klemmts unten. Ist es unten frei dann klemmts oben! Es war zum Irrewerden. Schlussendlich war sie dann nach vorsichtigem Biegen doch endlich im Bad und liess sich gut aufstellen. Wenigstens etwas.

Nachdem die Wand stand, wurde sie an den bereits installierten Latten angeschraubt. Die Position der Latten hatte ich auch vorher vermessen und in meine Zeichnung mit integriert. Ich musste die Schraublöcher nur noch auf die optimal positionerte Verkleidung aufzeichnen und konnte die Platte direkt verschrauben. Das sah doch schon mal gut aus. Auch die Aussparung für das Fenster sah gut aus. Wenn später der Rahmen eingeklebt wird stabiliisiert das auch.

Da ich auch der laminierten Hartfaserplatte bzgl. Wasserdichtheit nicht wirklich vertraue, musste die Platte noch lackiert werden. Glücklicherweise war noch mehr als die Hälfte vom WAPEX übrig, weshalb es sich anbot die Wand gleich damit zu streichen. Kurzerhand habe ich alles abgeklebt und dann mit der Lammfellrolle richtig satt rausgestrichen. Aus der Erfahrung heraus wusste ich, dass man die Klebestreifen abziehen muss, solange die Farbe noch nass ist. Zieht man das erst im trockenen Zustand ab, kann es passieren, dass sich die Farbe an den Rändern mit ablöst. Da ich nun vermeiden wollte eventuellen Staub in den Lack zu wirbeln, bin ich für diesen Tag aus dem Wagen gegangen und mich als Nächstes dem Waschbecken gewidmet.

Da dieses nun komplett durchgetrocknet war, konnte ich dort endlich alles anschließen. Beim Wasser war es wichtig die Schläuche zu fixieren, aber so, dass diese nicht abknicken. Nachdem alles auber verlegt war hatte ich eine top Idee bezüglich eines Drehgelenks. Ich wollt gerade noch ins Internet um nach einem Drehgelenk für den Abwasserschlauch zu suchen, da fiel mir das simpelste aller Gelenke ein, und ich hatte es auch noch da: eine Gardena-Kupplung! Sie ist 1. dicht, und 2. kann man diese ineinander verdrehen. Perfekt! Danach konnte ich das Waschbecken in die Tischplatte einbauen. Dazu habe ich das HT-Rohr durch die Platte geschoben und dann von unterhalb der Platte eine Doppelmuffe draufgeschoben. Diese klemmt das Waschbecken ziemlich straff gegen die Tischplatte. Nun konnte ich die gesamte Platte umdrehen und auf den Tisch setzen. BTW: der Lack der Tischplatte wurde spiegelglatt! Auf der Unterseite des Waschbeckens fand die komplette Verschlauchung/ Verkabelung so statt, dass die Position des Waschbeckens irrelevant war. Deshalb konnte ich auch alle Schläuche und Kabel so fixieren, dass dort keine bewegten Teile sind.

Im nächsten Schritt wurde der Boden zwischen Bad und Gang wieder geschlossen. Wichtig war hier, dass dieser Übergang nicht nur gut aussieht, sondern hier muss auch alles absolut dicht sein. Denn es kann immer mal sein, dass beim Duschen das eine oder andere Tröpfchen unter der Tür durchfließt. Das darf dann nirgends ins Holz einsickern. Glücklicherweise hatte ich von dem PVC Boden noch ein paar Reste übrig. Aus diesen konnte ich noch ein paasendes Stück rausschneiden. Den auf dem Boden eingeklebten Boden konnte ich mit einem Lineal exakt an einer Linie schneiden, an der ich das neue Reststück ansetzen konnte. Befestigt hab ich alles wie den PVC-Boden an der Wand, mit FixAll; verteilt mit der Zahnspachtel. Abgedichtet hab ich das dann zur Wanne mit einer Fuge.

Als nächstes musste der neue Tank präpariert werden. Sein künftiger Bestimmungsort war im Heckfach hinter dem Boiler. Ich hatte die Idee den Tank nicht mehr über einen Befüllstutzen zu befüllen, sondern direkt bei geöffneter Hecktüre am Tank. Dazu habe ich einen Gardena-Anschluss in den Tank eingeklebt an den ich den Schlauch direkt "kleckerfrei" anschließen kann. Da gibts dann kein Gesaue. Aber, wenn der Tank voll ist und man nicht aufpasst, dann läuft weiter Wasser in das System, und irgendwo wird das System nachgeben und das Wasser dann entweichen – im schlimmsten Fall läuft das Suppe dann ins Fahrzeug. Deswegen war mir wichtig, dass der Tank an der Oberkante einen Überlauf bekommt durch den dann das überschüssige Wasser aus dem Fahrzeug laufen kann. Ich habe überlegt ob ich ihm Heckbereich auch ein Loch in den Fahrzerugboden bohre. Aber ich dachte es muss auch ohne gehen. Tatsächlich habe ich das mit einem Schlauch gelöst, der am Heckboden am Tank entlang in Richtung Hecktüre reicht. Dort kann ich das Schlauchende aus dem Wagen hängen und das Wasser ablaufen lassen.

Diesen Schlauch konnte ich auch noch für andere Anwendungen nutzen: Der Tank hatte ganz unten an der Seitenwand ein 1/2" Gewinde. dort konnte ich einen Heim-Sanitär-Absperrhahn einschrauben, über den ich den Tank entleeren kann. Da der Elgena-Boiler auch gleich dort ist, dachte ich mir ich nehme einen Gardena Y-Verteiler und verbinde den Schlauch nicht nur mit dem Absperrhahn des Tanks (an dem auch der Überlauf dran hängt), sondern ich leite über diesen Verteiler auch den Ablass des Boilers. Ein Schlauch für alles. Da die original Ablassschraube des Elgena-Boilers ein totaler Witz ist, über den das Ablassen eine gefühlte Ewigkeit dauert, habe ich auch da einen Heim-Sanitär-Absperrhahn montiert und jetzt lässt sich der Boiler in Nullkommanix entleeren.  Im nächsten Schritt habe ich das Ganze schon im Wagen installiert. Der Tank wurde mit Einschraublaschen befestigt. In diese konnte ich einfach Spanngurte einfädeln und damit den Tank gegen den Boden spannen. Bei vollem Tank wirken 65kg gegen den Boden und da bewegt sich der Tank selbst ohne Gurte nicht, weil die Bodenlaschen wie mechanische Barrieren wirken. Das bringt mich in die konfortasble Situation, dass ich 1x im Jahr den Tank komplett entnehmen kann um ihn zu reinigen.

Nachdem alles angeschlossen war habe ich den Tank befüllt und gleich mal den Überlauf getestet. Das funktioniert schon mal fehlerfrei. Das Waschbecken funktioniert soweit sehr gut, allerdings, hat die gerade Fläche um den Abfluss einen entscheidenen Nachteil: Das Wasser fließt nicht restlos in den Abfluss, sondern ein Teil bleibt stehen. Hier hätte ich mir was überlegen müssen wie ich das trichterförmig fräsen hätte können. Das lass ich mal noch gären. aber hier konnte das Wapex gleich mal zeigen wass es kann. Ich habe dieses Wasser am Boden stundenlang stehen lassen und da hat sich nichts nachteilig verändert – nichts ist aufgequollen oder eingezogen. Genau so wollte ich das! Danach habe ich noch die Dusche getestet und auch sie funzt perfekt. Alles ist dicht, der Boiler heizt das Wasser auf, das Waschbecken schwenkt fehlerfrei aus. Was will ich mehr.

 

Zum Schluss musste ich nur noch die Regalböden überhalb des Potti montieren und darin die Steckdose und den Lichtschalter einbauen. Als ich dann die Tür wieder eingebaut hatte ,war das Bad fertig. Voila!

 

Die Komponenten die ich verwendet habe, sind:

135,- Multiplex Zuschnitte in 18mm und 15mm

70,- 1l Wapex 660 + Pinsel, Schale, Messbecher

20,- Moltofil Reparaturspachtel und Füllspachtel

5,- 50mm Abflussrohr und Rohrverbinder

15,- Abfluss

139,- neuer 40x40x45cm Wassertank

60,- Absperrhähne und Rohradapter, Schlauchtüllen

30,- Armaflex

10,- Schlauchbögen

15,- 5m Druckluftgewebeschlauch  9mm Innendurchmesser

18,- PVC Boden mit Minifliesen-Muster

30,- LED Gehäuse-Leiste 2m

 

 

Reste:

Restbretter

Schläuche

Schlauchwinkel

Kabelbinder

Befestigungsmaterial

Schrauben

Beize

Klarlack

FixAll Turbo 20 Min

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Franz Kuschel (Samstag, 25 Februar 2023 17:59)

    Warum wundert es mich nicht was Du im neuen Duschbad so hingebracht hast�.
    Saubere Arbeit, gute, durchdachte Ideen�.

  • #2

    Heiko (Freitag, 21 April 2023 22:25)

    Hallo,

    ich habe mir deinen "alten" und den neuen Beitrag durchgelesen. Wie bist du denn bislang mit deiner Wapex Lösung zufrieden? Ich stehe aktuell vor dem Problem, dass ich eine Undichtigkeit in meinem Bad habe und auch mit einer Eigenbaulösung ran muss.

    schöne Arbeit!

    Grüße Heiko

  • #3

    Cruisemobile (Sonntag, 23 April 2023 10:00)

    Hallo Heiko,

    da das Bad ganz neu ist konnte ich es zum jetzigen Zeitpunkt nur ein einiziges Mal wirklich im Einsatz testen. Dieser Test war aber ein voller Erfolg. Ich könnte nicht happier sein. Das Wapex ist superstabil, absolut wasserabweisend, ließ sich top trocknen. Also bis jetzt kann ich nur sagen, das Bad war ein voller Erfolg.
    Notiz am Rande: ich bin vor dem Umbau davon ausgegangen, dass der Umbau auch Nachteile mit sich bringen würde und ich diese in Kauf nehmen würde. Ich dachte ich würde vom Design her ein weniger schönes Bad in Kauf nehmen, und auch weniger Stauraum akzeptieren. Am Ende wurde das Bad nicht nur multifunktionaler und praktischer sondern auch viel schöner!!!