Schiebetür entgleist - blöd gelaufen.

Ich habe in den letzten Tagen mehrmals meine neuen Auffahrrampen eingesetzt. Die Teile sind richtig genial. Ich habe sie zuerst beim Abbau der Anhängerkupplung und des Reserverads eingesetzt. Dafür habe ich das Heck hochgebockt. Da ich mehrmals ins Wageninnere musste habe ich auch immer wieder die Schiebetür aufgemacht. Es hat mich echt genervt, dass sie immer wieder zugefallen ist und so schwer aufging. Leider habe ich nicht wirklich gut mitgedacht und mir ist beim Aufbocken vorne nicht klar gewesen, dass nun die Kräfte genau in die andere Richtung wirken. Als ich die Schiebetür so kraftvoll aufgerissen hatte wie immer, habe ich die Schwerkraft nicht bedacht und die Schiebetür ist mit einem fetten Ruck aufgegangen und aus der Seitenschiene gerissen. Dabei haben sich auch die Rollen am Scharnier komplett verbogen. Nun muss ich also auch diesen Scheiss reparieren. Egal, Shit happens.

Ich hatte das Ganze im Schock erstmal wieder grob zusammengebaut, damit die Tür nicht einfach so labberig rumhängt. Und schließlich woillte ich den Wagen ja auch wieder abschließen können. Ich war an dem Tag erstmal bedient und hab abgeschlossen. Ich habe meinem guten Freund Murdock davon erzählt und ich wusste nicht so recht wie ich das alleine reparieren soll. Seine Idee die Türe auf der Seite des Mittelgelenks mit einem Wagenheber abzustützen wäre absolut genial gewesen, aber ich hatte echt keinen Bock drauf. Schnautze voll. Das wird erstmal vertagt.

Tags darauf fiel mir aber auf, dass mein Arbeitssweater noch im Cruisemobile lag. Deshalb wollte ich die Schiebetür öffnen und musste mit Entsetzen feststellen, dass sie noch beschissener ging als am Tag des Maleurs. Sie schliff so krass,  dass ich die eigentliche Arbeit die ich vor hatte, doch erstmal hinten anstellte, und mir das Ganze noch mal von Nahem ansah. Ich führte mir auch nochmal vor Augen was passiert war und wie genau die Tür dann drin hing. Da verstand ich wo welche Kräfte gewirkt hatten. Sofort sah ich, dass der untere Teil des Bolzens der unteren Führung auf der Unterseite der Blechführung schliff - und das nicht zu knapp! Das war auch logisch, denn die gekippte Schiebetüre hat mit ihrem Gewicht die Halterung so verbogen, dass bei wieder richtig eingesetzter Türe die Halterung stark nach unten auf die Schiene gedrückt hatte. Das war easy zu reparieren. Der Winkel hätte 90° haben müssen und war aber auf 94° aufgebogen, Ja, ich habe es nach dem Ausbau mit dem Winkelmesser gemessen. Ich habe das Teil in den Schraubstock eingespannt und dann wieder in den Rechten Winkel zurückgebogen. Nach dem Einbau ging die Tür wesentlich leichter und auch leiser, aber das war insgesamt immernoch furchtbar. Es hat immernoch stark gekratzt und war immernoch lauter als normal. Dann habe ich mir nochmal das Mittelgelenk angesehen. Mit etwas Licht und und ein paar Verrenkungen konnte ich sehen wo das Problem liegt: von der Hauptrolle, die in der Edelstahlschiene das Gewicht der Tür trägt, war der Kunststoff-Radreifen abgesprungen und war komplett verklemmt. Somit konnte sich die Rolle nicht mehr drehen. Ausserdem hatte der Radreifen eine 2mm große Macke. Als erstes habe ich den Radreifen wieder auf die Stahlrolle geschoben. Das war jetzt nicht extrem stramm aber halbwegs so, dass es erstmal halten müsste. Die Rolle selbst drehte sich wieder perfekt, weil das Kugellager unbeschädigt blieb. Dann entfernte ich mit einer Feile noch die Macke. Nun sah ich, dass die Wucht so krass gewesen sein muss, dass sich bei einer der kleineren Rollen auch die Aufnahme von 90° um einige Grad verzogen hatte. Auch dies hab ich wieder in den Rechten Winkel zurück gebogen. Bevor ich das Mittelgelenk wieder eingesetzt hatte, habe ich nochmal alles gereinigt und auch nochmal eingeölt. Und siehe da, die Tür lief perfekt weich. Ich würde sogar sagen smoother als vor dem Schaden.

 

Das lob ich mir: Reparatur für 0 EUR!

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