Im Zuge des Umbaus meines Heckfachs habe ich vieles im Cruisemobile auf den Prüfstand gestellt. Dazu gehörten schließlich auch unsere Fernsehgewohnheiten. Nach Abschluss des ersten Ausbaus in 2018 habe ich direkt einen Fernseher im Heck bei meinem Bett eingebaut. Warum? Hauptsächlich weil wir es vom Wohnwagen so gewohnt waren. Was ich dabei nicht bedacht hatte, war, dass wir im Wohnwagen im Heckbereich mehr Platz hatten als im Cruisemobile. Jetzt hinten zu dritt zu kauern um vor dem Schlafengehen nochmal eine Folge einer Serie anzugucken ist schon etwas unkommod im Vergleuch zum Wohnwagen. Außerdem hab ich es gemacht weil ich abends zum Einschlafen einfach noch ne TV-Anästhesie brauche. Da das hintere Bett aber sehr hoch ist, ist der Fernseher mit seinen 24" so groß, dass ich im Liegen meine Beine ausstrecken und flach machen muss, damit ich den gesamten Bildschirm sehen kann. Auch störte mich zuletzt, dass ich die 4TB Festplatte mit Filmen nur direkt am TV angeschlossen habe. Diese Inhalte standen mir somit nur auf dem TV zur Verfügung. Keine Möglichkeit mit dem Naviceiver, oder einem Mobilgerät darauf zuzugreifen. Da mir in diesem Sommerurlaub auch noch der Internet-WLAN-Router abgeraucht ist, konnte ich diesen auch noch in meine Überlegungen einbeziehen. Zeit also, um die Gesamtsituation neu zu denken. Mein Freund Franz brachte plötzlich für sich das Thema Beamer ins Spiel, weshalb ich auch zum ersten Mal über einen Beamer nachdachte. Darauf wäre ich nie gekommen. Bei mir waren Beamer immer Kisten in der Größe eines Schuhkartons – fürs Wohnmobil völlig ungeeignet. Aber erste Recherchen zeigten mir auf, wie viele Beamer im Miniformat es mittlerweile gibt. Und diese sollen sogar noch richtig gut sein. Papa bekommt neues Spielzeug. Yippieh.
Los gehts.
Als erstes habe ich mir mal einen Mini-Beamer besorgt. Da fackel ich nicht lang rum. Wichtig wäre mir beim Thema Beamer, dass das alles einfach nund ohne Um- bzw. Aufbau/ Abbau von Statten geht.
Zweitens war mir klar, dass der Anspruch hier nicht "Heimkino" ist, sondern "Fernseher loswerden". Aber Prinzipell soll alles besser und einfacher werden, nicht umständlicher und
schlechter.
Was stört mich am normalen Fernseher?
1. Die TV-Wandhalter sind alle entweder wackelig, oder sie sind zu massiv und schwer und tragen in der Tiefe dann auch zu stark auf. Selbst meine Aufhängung hat mit TV schon 10cm Tiefe.
2. ich wollte den Fernseher jetzt vom Bett in die Dinette versetzen. Dort kann ich ihn aber nicht an der Wand montieren, weil ich sonst das Hubbett nicht mehr runterlassen kann. Deswegen wollte
ich ihn in der Dinette-Lehne versenken. Der Hubmechanismus hätte aber sehr stabil sein müssen, und das gepaart mit dem Gewicht des TV, wäre eher eine Qual diesen jedes Mal rauszuheben.
Motorisiert ist wiederum nur eine störanfällige Spielerei und wahrscheinlich auch wieder extraschwer.
3. Da das Hubbett nicht ganz leicht ist, kann ich ihn auch nicht unten am Hubbett befestigen (abklappar), weil das Bett dann noch schwerer wird. Ich werd ja auch nicht jünger und Bodybuilder bin
ich auch nicht.
4. Linearer TV-Empfang geht kostenfrei über DVB-T nur mit ÖRR und da muss man jedesmal die Sender neu suchen wenn man den Standort wechselt. War mir immer zu blöde. Das Bild vom Smartphone via
DLNA auf den TV zu spiegeln kann mein Telefunken nicht. Somit kann ich also auch ARD, NTV oder Welt nicht aus der APP auf dem TV sehen. Darum schauen wir aktuell nur Filme und Serien von einer
4TB SSD die direkt am TV hängt. *
Was verspreche ich mir vom Beamer?
1. insgesamt inkl. Montagematerial wesentlich weniger Gewicht als TV+Hubmechanismus
2. kein krasses Rauswuchten des TV aus dem Dinette-Kasten
3. annehmbares Bild trotz nicht voll abgedunkeltem Raum
4. Spiegeln des Handy-Screen auf dem Beamer
5. USB Anschluss für eine SSD
6. WLAN
Wie setze ich das nun konkret um?
Da ich bei diesem neuen Setup hinten keinen Fernseher mehr in meinem Bett haben werde, muss ich irgendwie anders zu meiner Narkose kommen. Da ich immer ein iPad dabei habe, dachte ich mir die
Größe würde ausreichen. Aber ich will nicht nur online über Netflix streamen, sondern auch von meiner Festplatte Serien und Filme schauen können. Eine Festplatte kann ich aber nicht direkt am
iPad anschließen. Apples iOS-Geräte können aber mit dem installierten VLC-Player Videos über einen Netzwerkserver streamen. Dazu brauche ich einen Router mit einem Mediaserver und einem USB
Anschluss. Das kenne ich von meiner Fritzbox zuhause. Wie bereits erwähnt, einen Router brauche ich ja auch neu. Also wird das auch in das System integriert.
So jetzt kommen die Erfahrungen die ich vorab gemacht hatte, bevor es an die eigentliche Umsetzung ging:
Ich habe mir einen Elephas 2024 geholt. Kostenpunkt 99,-EUR. Die Größe ist klein - etwa so groß wie zwei Päckchen Butter. Das Teil hat DLNA für iOS und Android, einen Mediaplayer für
USB-Speicher, WLAN und BT.
1. Der Beamer macht selbst auf der Rauhfasertapete ein gutes Bild. Getestet habe ich das bei Tagbedingung ohne Abdunkeln. Klar, der Schwarzwert kann nicht mit dem eines 1000,-EUR Beamers
mithalten, aber das Bild sieht trotzdem kontrastreich und auch gesättigt aus. Es ist wesentlich besser als ich das vor dem Kauf dieses Beamers erwartet hatte. Bin also angenehm überrascht. Reicht
für mich im Womo total aus.
2. Da ich ihn in der Dinette in einem Abstand von 110cm zur Projektionsfläche montieren will, habe ich ihn Zuhause auch in dem Abstand zur Wand aufgestellt. Auch in etwa im identischen Winkel,
nämlich nahezu frontal. Die Keystone Entzerrung reicht aus um das Bild perfekt gerade zu machen. Es gibt auch eine Funktion um das Bild elektronisch zu skalieren. Da das Bild im Werkszustand bei
dem Abstand zu groß wäre, heisst das ich muss das Bild lediglich kleiner skalieren - somit verlustfrei!
3. Der Ton aus der Kiste ist nicht komplett scheisse aber doch eher schlecht. Da der Beamer Bluetooth hat ließ er sich problemlos mit meiner Womo-Soundbar verbinden. Um die Verzögerung der
BT-Übertragung auszugleichen hat der Beamer eine Anpassungs-Funktion welche auch top funktioniert.
4. Wiedergabe von USB funktioniert absolut flüssig und ruckelfrei. Die GUI des USB-Mediaplayers des Elephas W13 ist bissi cheesy aber man kommt zurecht. Alle Funktionen lassen sich mit der
Fernbedienung über ein Kontextmenü on-screen erreichen. Ist besser als bei der unbeleuchteten Fernbedienung meines TV bei der man immer nicht weiss was man drücken soll. Ich spiel da immer den
Tasten Tschaikowsky und drücke alle möglichen Funktionen auf, bis ich dann doch das Licht anmachen muss um zu sehen welche Sinfonie ich grad auf dem Drücker gespielt hab.
5. Den Handy-Screen über DLNA zu spiegeln funzt schnell und in guter Qualität. Somit stünden mir auf diesem Weg auf dem Beamer alle Handy-Apps wie Netflix, Amazon, Welt, NTV, ARD usw. zur
Verfügung. Die scheiss DVB Antenne ist also überflüssig und fliegt schnellstmöglich raus.
6. Der erste Test im Womo hat auch schon stattgefunden. Ich hab den Beamer gestern mal gegen 16:30 testweise ins Womo gehalten um mal bei abendlichen Lichtverhältnissen zu sehen wie das Bild ist.
Da ich noch keine Leinwand habe, habe ich das Bild einfach mal gegen das dunkle Holz gespielt. Das Bild war auch auf dem Holz nicht so scheisse wie man denkt. Allerdings hatten Chandler und
Monica plötzlich einen Teint aus Sonoma-Eiche. Aber anonsten war auch da das Bild scharf und satt. Denke mit echter Leinwand wird das super. Erfreulich ist, dass die Fernbedienung aus nahezu
jeder Richtung kommend funktioniert. Ich bin mir nicht sicher ob die Funk oder IR-Technologie nutzt, aber ich hatte jetzt keinen Winkel im Cruisemobile gehabt wo die FB einen Blindspot hatte. Das
ist nicht unerheblich.
7. Montiert wird der Beamer später unter dem Querträger der B-Säule (unter dem Staufach). Dort stört er mich weder bei der Fahrt noch beim Herunterlassen des Hubbett; und auch nicht beim Drehen
der Vordersitze. Ich kann dort auch alle Kabel und Datenträger fahrerseitig in die B-Säule verbringen.
8. Hinter der Lehne des Dinette-Sitze könnte man ein versenkbare Leinwand auf eine dünne Sperrholzplatte bauen (Leichgewicht). Da würde ich mir beim Rausziehen ganz sicher keinen Bruch heben. Und
dieses Herausziehen wäre der einzige "Aufbau" bei der Benutzung des Beamers. Theoretisch könnte ich die Leinwand sogar ausgefahren lassen, weil sie so flach sein wird, dass sie am
heruntergelssenen Hubbett sogar vorbei geht.
Drei kleine Nachteile, (sind aber vermutlich dem günstigen Beamer Modell geschuldet):
1. Bei meinem Tests Zuhause konnte ich nicht via WLAN auf das FritzNAS meiner Heim-Fritzbox zugreifen um direkt davon die Filme zu streamen, das kann nur mein iPad oder das iPhone. Das Problem
habe ich dann später also auch mit der LTE Fritzbox im Cruisemobile. Aber ich könnte das umgehen in dem ich eben das iPad nutze um von der Fritzbox zu streamen, und dieses Bild dann direkt auf
den Beamer übertrage – denn das funktioniert einwandfrei.
2. Der Lüfter ist nicht grad flüsterleise. Im stillen Fahrzeug ist er deutlich hörbar und auch etwas störend. Sobald aber die Autoterm oder die Klima laufen hört man das nicht mehr.
3. Ich kann keine Apps direkt auf dem Beamer installieren. Ich kann das Gerät aber später mal gegen ein Besseres austauschen und eines kaufen das leiser ist und auch einen APPstore Zugang hat.
Erstmal versuche ich das zu lösen in dem ich über HDMI einen übrig gebliebenen Amazon Firestick anschließe. Dieser bietet mir all diese fehlenden Optionen. Das wird noch zu testen sein, ob das
alles funzt.
Der Router - eine FritzBox 6840 LTE
Für mein Vorhaben brauchte ich wie erwähnt auch noch einen Router bei dem netzwerkmäßig alles zusammenläuft. Da mein aktueller Taschenrouter den Geist aufgegeben hatte, habe ich mich für eine Fritzbox entschieden. Ich nutze die AVM Boxen seit über einem Jahrzehnt zu Hause und bin damit stets zufrieden gewesen. Kürzlich habe ich zu Hause auch noch den Fritz-Medienserver eingerichtet um auf allen Geräten im Heimnetz Filme von einer zentralen Festplatte abspielen zu können. Auch das funktioniert fehlerfrei über den VLC-Player, sowohl auf Computern als auch über Mobilgeräte. Auch auf dem Samsung Fernseher funktionert das super. Im Gegensatz zu meiner FritzboxCable, verbindet sich die Fritzbox LTE nicht über einen Kabelanschluss oder DSL, sondern über eine eingelegte SIM-Card. Alles andere funktioniert so ziemlich genauso wie in einer normalen Fritzbox. Auch das User-Interface über den Browser ist so weit ich das sehen konnte identisch und genauso umfangreich in seinen Funktionen. Auch hier konnte ich eine Festplatte über USB anschließen und diese im Netzwerk freigeben. Nun können wir mit allen Mobilgeräten auf den Medienserver zugreifen. Theoretisch könnten wir alle gleichzeitig unterschiedliche Filme oder Serien anschauen oder nachts Hörbücher aufs Handy streamen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Der Elephas Beamer kann laut Beschreibung über WLAN per DLNA direkt auf diesen Medienserver zugreifen - das habe ich aber bislang nicht hinbekommen. Aber, da er genau wie die Mobilgeräte per WLAN mit der Fritzbox verbunden sind, kann ich den Bildschirminhalt eines Mobilgerätes direkt an den Beamer übertragen. Ich kann also auf dem Handy per WLAN die Inhalte der USB-Festplatte des Medienservers streamen und dies dann auf den Beamer übertragen.
Der Amazon-Firestick.
Da ich eigentlich ein absoluter Amazon-Gegner bin fällt es mir sehr schwer jetzt hier Lob auszuschütten. Aber es geht nicht anders. Diese Sticks sind unfassbar günstig zu bekommen – vor allem
gebraucht – und sie sind wahnsinnig vielseitig. Man kann quasi alle wichtigen Apps darauf installieren, von Netflix über RTL+ oder WaipuTV, bis hin zu den Mediatheken von ARD und ZDF. Das macht
ihn bei der Anwendung im Wohnmobil quasi zu einer Wunderwaffe. Gut, dass ich noch einen herumliegen hatte. Als ich diesen angeschlossen hatte, konnte ich direkt loslegen. Ich habe auch ihn mit
der Fritzbox per WLAN verbunden. Ich konnte direkt über Netflix, Amazon Prime oder RTL+ auf meine gewohnten Playlists und Käufe zugreifen - und das ruckelfrei. Bei meinem monatlichen
Transfervolumen auf meinem Mobilvertrag von 200GB, sind somit unterwegs unzählige Stunden Streaming möglich. Ein weiterer vorteil ist die Funk-Fernbedienung. Diese ist definitiv nicht IR und hat
eine enorme Reichweite. Damit ist es möglich den gesamten Stick im nicht sichtbaren Bereich hinter der Verkleidung zu verstecken, und die FB hat trotzdem Verbindung.
Die Aufhängung und der Einbau.
Ich habe mir Gedanken gemacht wie ich den Beamer am besten montieren kann. Wichtig ist mir hierbei, dass der Beamer zum Einen in seiner Ausrichtung so fest fixiert ist, dass die Vibrationen beim Fahren nicht ständig dem Beamer verstellen. Auch ist mir wichtig, dass ich den Beamer entnehmen und wieder einhängen kann, ohne ihn jedes Mal neu ausrichten zu müssen. Somit könnte man ihn auch im Aussenbereich mal einsetzen. Aus dem Fotobereich kenne ich sogenannte Kugelköpfe und Schnellwechselplatten. Mit den Kugelköpfen kann man Kameras, egal wie das Stativ steht - horizontal sauber ausrichten. Diese Ausrichtung kann man dann mit einer Schraube so knallefest arretieren, dass sich da nichts mehr verstellen kann. Bei den Schnellwechselplatten wiederum wird die eine Hälfte auf dem Stativkopf montiert und die andere Hälfte an der Unterseite der Kamera. Mit einem Handgriff kann man nun die Kamera auf dem Stativ befestigen und lösen – und das extrem stabil. Angewendet auf meine Beamer Szenario kehre ich die Richtung um. Während die Richtung bei der Kamera stehend ist, ist es beim Beamer hängend. Das Wirkprinzip ist trotzdem das Gleiche: der Kugelkopf ist für die Ausrichtung; die Schnellspannplatte für die lösbare Befestigung. Da beide Bauteile aus massivem Aluminium sind, wackelt da nichts und es leiert auch nichts aus. Das untere Teil der Schnellwechselplatte habe ich auf eine 10x10cm POM Platte mit 4mm Stärke geschraubt. Diese Platte konnte ich dann mit 4 Spax-Schrauben von unten an der Verkleidung des Querholms der B-Säulen verschrauben. Auf die eigentliche Schnellwechselplatte wurde dann der Kugelkopf geschraubt. Dessen 1/4" Schraube wiederum wird direkt in das Innengewinde des Beamers eingeschraubt. Unter der Verkleidung des Querholmes habe ich auch alle Kabel verlegen können. Somit habe ich die Versorgung mit Strom, USB und auch HDMI auch auf kürzestem Weg, und so, dass die herausstehenden Kabel möglichst kurz sind.
Apropos Kabel; eine Sache war noch etwas problematisch: Der Beamer wird zwar mit einem externen Netzteil ausgeliefert, aber entgegen meiner Erwartung ist die Ausgangsspannung leider nicht wie oft üblich 12V oder kleiner, sondern stattliche 20V. Ich musste die Spannung also von 12V auf 20V erhöhen. Ich habe das mit einem Buck-Up-Spannungswandler lösen wollen. Leider hat das nicht geklappt. Ich habe dann aber ein fertiges 12V Netzteil gekauft welches eine stufenweise Wahlmöglichkeit in 2V Schritten bis 22V hat. Das habe ich für 15EUR bestellt, und siehe da, es funktioniert perfekt. Dieses Problem ist gelöst.
Das Problem mit der Projektionsfläche.
Meine ersten Tests mit dem Beamer fanden zu Hause gegen die Rauhfasertapete statt. Dort konnte ich direkt erkennen wie gut oder schlecht der Beamer auflöst; und das war eigentlich ziemlich
beeindruckend für den Preis. Aber natürlich war die Rauhfastertapete nicht optimal. Zwar war die matte Oberfläche vorteilhaft für die Darstellung, aber die Struktur-Oberfläche gab dem ganzen Bild
eine Textur die nicht ins Bild gehört und extrem stört. Bei den ersten Tests im Cruisemobile habe ich die Projekton gegen die Holzwand des Bads gemacht. Das war keinen Deut besser als die
Rauhfasertapete. Zwar hatte ich jetzt nicht mehr die Rauhfasertapetenstruktur, dafür aber hatte die Besetzung von Friends plötzlich Sonomastreifen im Gesicht. Das geht also auch nicht.
Ich hatte zu Beginn überlegt die Leinwand herausziehbar zu machen. Ich wollte sie mit einem Handgriff aus der Lehne der Dinette nach oben herausziehen können. Um das umzusetzen musste ich nun
erstmal das passende Medium finden. Als erstes habe ich weissen Stoff verwenden wollen. Leider hatte sich dann herausgestellt, dass der Kontrast auf normalem weissen Stoff nicht besonders hoch
ist. Im Dunklen ist das alles kein Problem, aber wenn etwas Tageslicht im Raum ist, bekommt man keine ordentlichen Schwarzwerte. Alles was im Bild schwarz sein müsste, ist dann bestenfalls
dunkelgrau. Beamerstoffe sind in der Regel nicht ganz weiss. Dadurch werden die Schwarzwerte dunkler dargestellt. Man braucht dann aber einen extrem leistungsstarken Beamer der es schafft die
dunkle Fläche so aufzuhellen, dass weisse Stellen auch wirklich weiss sind. Das kann nicht jeder Beamer. Dafür braucht es bei normal starken Beamern einen sogenannten High-Kontrast Beamerstoff.
Deswegen habe ich kurzerhand einen bestellt. Allerdings galt hier mal wieder der Spruch "Wer billig kauft, kauft zweimal". Denn dieser Beamerstoff war, Erstens, zu hell und hatte somit
beschissene Schwarzwerte. Zweitens hatte er einen extrem schmalen Blickwinkel auf dem das Bild gut kontrastiert ist. Man muss hierzu wissen: Beamerstoffe sind mit Glaspartikeln beschichtet welche
es schaffen durch ihre Reflexion weisse Pixel auch auf dunklen Stoffen abzubilden. Das war hier aber ein Totalausfall. Also habe nochmal einen bestellt – etwas teurer und diesmal grau. Aber das
war der nächste Rohrkrepierer. Der Vollspast der mir den verkauft hatte, hat den 3x2m Stoff auf A4 gefaltet. Total bescheuert. Erstens hatte der Stoff auf der Fläche, die ich gebraucht hätte,
unzählige Falten und zweitens war er übelst verknittert. Ich dachte ich könnte diesen Stoff einfach bügeln und dann auf eine Holzplatte aufziehen. Das habe ich auch beides gemacht. Aber das
Bügeln vermochte nicht die Falten ganz aus dem Stoff zu glätten. Sie waren immernoch zu sehen. Das wäre aber noch ok gewesen, denn nach dem Aufspannen auf die Platte waren die Falten geometrisch
betrachtent glattgezogen. Was ich bislang aber nicht sehen konnte, war, dass durch das Falten an den Faltkanten alle Glaspartikel abgefallen sind. Und das sieht man extrem sobald der Beamer sein
Bild auf die Fläche wirft. Weil die Falten ohne Glaspartikel nichts weiter als grauer Stoff sind, kann diese Stelle das Licht nicht so hell reflektieren wie die angrenzenden Stellen mit
Glaspartikeln. Somit sind bei eingeschaltetem Beamer die Faltkanten als deutliche dunkrelgraue Linien im Bild zu sehen. Das ist extrem störend. Das ist also auch keine Option, obwohl bei diesem
Stoff das Bild ansich wesentlich besser und kontrastreicher war, als bei allen anderen Oberflächen die ich mit diesem Beamer bisher ausprobiert hatte. Die Suche nach einer geeigneten
Projektionsfläche geht also erstmal weiter. bis dahin muss ich mit dem faltigen Scheiss vorlieb nehmen.
Fazit.
Trotzallem werte ich dieses Projekt als einen Erfolg, denn ich weiss, dass ich das Problem mit der Leinwand in Kürze lösen werde. Egal ob mit Projektionsfarbe oder einer besseren Leinwand. Aber die aktuelle Umsetzung mit Beamer ist für mich ein enormer Zugewinn in Sachen Funktionalität und Flexibilität. Ich kann mit diesem Setup wesentlich mehr abdecken als nur mit dem Fernseher im hinteren Bereich. Ich kann den Beamer, den Naviceiver und alle Mobilgeräte der Familie mit einbeziehen. Das halte ich für einen riesigen Zugewinn an Funktionalität, für mehr verschiedene Situationen. So lob ich mir das.
Verwendete Materialien und Komponenten:
- Elephas W13 Beamer, 99,-EUR
- Fritzbox 8640 LTE, 40EUR (gebraucht)
- Amazon Firestick (aus meinem Bestand)
- iPad Mini ((aus meinem Bestand))
- Kugekopf (aus meinem Bestand)
- Mengs Schnellspannplatte, (aus meinem Bestand)
- USB Verlängerung 5EUR
- HDMI Verlängerung 5EUR
- 4TB HDD Western Digital (aus meinem Bestand)
- Netzteil 15EUR
- Soundbar LP05 (aus meinem Bestand)
* Wichtiger Hinweis zur HDD mit den Filmen: Die auf meiner HDD befindlichen Filme und Serien sind allesamt keine Raubkopien, sondern ich besitze diese
Inhalte alle auf DVD und Bluray und habe diese ordentlich bezahlt. Ich habe davon ledglich eine digitale Sicherhheitskopie erstellt, was absolut legal ist. Ich rate
somit also jedem ab, sich solch eine Festplatte mit heruntergeladenem Material anzuschaffen. Raubkopien sind illegal und der Besitz wird bestraft.
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