Als Subwoofer bezeichnet man große Basslautsprecher mit einem aussergewöhnlich langen Hub und einem starken Magneten um den Bassbereich im unteren Frequenzspektrum von unter 50Hz stark zu betonen. Auch hier gibt es viel zu beachten. Sie sitzen meist in einem eigenen dedizierten Gehäuse. Sie werden gerade im Wohnmobil oftmals vernachlässigt, obwohl sie gerade hier besonders relevant sind. Der Sound der Anlage wird oftmals nur im stehenden Zustand des Wagens beurteilt. Aber wenn der Wagen steht und der Motor aus ist, dann gibt es zur Musik keine konkurrierenden Nebengeräusche. Da entsteht auch mal der Eindruck, dass selbst die Original Türlautsprecher direkt am Radio angeschlossen satt genug klingen würden. Dieser Eindruck löst sich aber schnell auf sobald der Wagen bewegt wird. Dann dröhnt nicht nur der Motor, sondern das ganze Chassis resoniert tieffrequent. Relativ schnell sind diese Resonanzen so laut, dass sie die (halbwegs) tiefen Frequenzen aus den Türlautsprechern weit übertönen. Alles was man dann noch vernehmen kann ist das Zischeln aus den
Hochtönern. Wie man da Abhilfe schaffen kann erklärt sich, wenn man dem Dröhnen der Fahrgeräusche auf die Spur kommt. Der Motor und die Reifen übertragen ihre Vibrationen auf die großen Blechflächen des Chassis. Diese vibrieren dann wie große Membranen und erzeugen relativ große (tieffrequente) Schallwellen. Man kommt ihnen nur bei, wenn man mit anderen großen Membranen einfach lauter ist. Dafür sind die Frontsysteme von der Membranfläche her viel zu klein und sie bekommen aus dem Radio auch nicht ausreichend Leistung zur Verfügung gestellt, denn bei hohen Lautstärken aus dem Radio fangen die Frontsysteme relativ schnell an unsauber zu klingen. So schalten viele dann ab 100km/h auf der Autobahn entnervt das Radio aus weil es keinen Spass macht so Musik zu hören. Da erkennt keiner mehr ob da grad Britney Spears oder Metallica im Radio läuft. Ein Subwoofer muss also her. Aber man kann nicht einfach in den Laden gehen und sagen "Ich brauche einen Subwoofer!". Denn dann wird man vom Verkäufer erstmal mit Gegenfragen bombardiert und man stellt fest wie unvorbereitet man sich auf dieses Thema eingelassen hat.
Marken
Auch hier gibt es Subwoofer von den Autoradioherstellern wie Pioneer, Alpine, JVC usw. aber auch diese sind meist Zukauf und gleichen denen anderer Hersteller. Die Radiohersteller haben auch diese Komponenten nur, um ihr Sortiment als Vollaustatter zu vervollständigen. Aber gerade hier wende ich mich lieber an die spezialisierten Hersteller.
Die typischen Media-Markt/Conrad Rumpelkisten sind von den Herstellern die wir auch bei den Endstufen aufgezählt haben: MacAudio, Magnat, Sinus Live, Concord, Pyle und Auna. Hier ist die Qualität in etwa wie bei Pioneer und Alpine. Wer brauchbares Car-Hifi möchte muss zu den Marken greifen die viele nicht kennen. Hier muss man aber genau unterscheiden welche Klientel welcher Hersteller bedient. Hier gibt es folgende Kategorien:
Universeller Klang
Hier gibt es Bass und guten Klang zum bezahlbaren Preis. Marken wie Eton, ESX, Helix und Soundstream bieten gute Allzweckwaffen im Bereich Subwoofer an.
SPL und Boom
Diese Kategorie ist auf maximalen Pegel und maximalen Bass ausgelegt. Renegade, Lanzar, Volcano , Hertz und Emphaser bilden das Einsteiger-Segment. Mit Kicker, SPL, Kove, MTX und Ground Zero bewegt man sich wiederum im guten Mittelfeld, wobei letztere auch Highend-Woofer anbieten. Im Spitzenfeld pumpen Marken wie Orion, Digital Designs, Rockford Fosgate, JL Audio einem das Hirn raus.
Audiophile
Hier finden findet man Woofer die extrem präzise aufspielen. Sauberkeit und maximal brillianter Klang sind das Ziel. Marken wie Audio System, Rainbow, Audison, German Maestro, Audio Art, Polk Audio und auch Gladen bilden hier die Speerspitze.
Gebraucht Empfehlung:
Gute Universal-Subwoofer mit viel Bumms gibt es von Rockford Fosgate in der Punch Serie. Die 8" und 10" Versionen sind der Hammer. Wer gerne etwas Abartiges hätte, dem empfehle ich den Cervin Vega Stroker 12". Den gibt es leider nicht mehr im Handel, aber das ist der beste 12"er den ich je gehört habe. Wenn ihr den gebraucht bekommt, zuschlagen! Wer kleine Woofer gebraucht sucht, dem empfehle ich die 6,5" Woofer von Eminence. Diese sind selten aber richtig gut.
Die einfachste Membrane ist die Papier-Membrane. Sie wird oftmals in verschiedene Materialien getränkt und somit versteift und vor Feuchtigkeit geschützt. Teurere Modelle haben bereits eine Polypropylen-Membrane, aber es finden sich in manchen Modellen sogar Carbon-Membranen. Einen klanglichen Unterschied konnte ich bislang nicht feststellen, allerdings sind die PP- und Carbon-Membranen stärker gegen Beschädigungen gewappnet. Gerade die Membrane des KWC Woofer von Kenwood ist nahezu unkaputtbar. Dieser Parameter hat weniger Auswirkung auf den Klang, sondern wird relevant wenn der Subwoofer in einem Raum betrieben wird in dem eventuell Gegenstände transportiert werden, die während der Fahrt in dei Membrane fallen könnten, oder wenn in diesem Raum starke Witterung ist – z. B. Feuchtigkeit, Sonneneinstrahlung. Das wirkt sich massiv auf die Lebensdauer aus.
Der Korb ist das Gehäuse des Lautsprechers und sorgt für Stabilität. Billige Woofer haben Blechkörbe die aus großen Platten tiegezogen (verformt) werden. Dadurch bleiben im Korb aber Spannungen die sich generell negativ auf das Schwingverhalten der Schwingspule auswirken können. Lässt man solche Woofer fallen verformen sie sich oftmals leicht, was bereits ausreicht, dass die Schwingspule im Magneten nicht mehr frei schwingen kann und diese hörbar schleift. Der Lautsprecher ist dann defekt. Auch beim Einschrauben ins Gehäuse muss man bei Blechkörben vorsichtiger sein, denn bei ungleichmäßigen Anziehen der Schrauben verformt sich der Korb leicht, was sich wieder auf das Schwingverhalten der Spule auswirken kann. Hochwertigere Woofer haben daher einen Korb aus Alu-Druckguss. Diese sind frei von Spannungen und sind generell für Verformungen weniger anfällig. Auch beim Einschrauben sind diese wenig anfällig für Verformungen.
Subwoofer sind nicht einfach nur Lautsprecher mit großer Membranfläche. Einen Woofer macht mehr aus als das. Im Absatz "Schwingspule" haben wir gesehen, dass der Motor des Woofers die Schingspule ist. Ein 16cm Lautsprecher kann ein Mitteltöner sein, er kann aber auch schon ein ausgewachsener Subwoofer sein. Hat ein Lautsprecher dieser Größe eine 0,5" Schwingspule und eine eine gefaltete Pappsicke, dann kann dies niemals ein Subwoofer sein. Die Pappsicke ist zu unflexibel und lässt mit dem Hub von maximal 0,5cm gar keine großartigen Bewegungen der Luft zu.
Nur ein Lautsprecher der viel Luft bewegen kann ist ein Subwoofer; das kann durchaus auch ein 16er Chassis sein. Sie haben dann mindestens eine 2" Schwingspule (manche sogar eine doppelte), eine große weiche Gummi- oder Silikonsicke die einen Hub von bis zu 3cm zulässt. Damit sie im Betrieb nicht aus der Membrane reisst ist sie nicht nur verklebt, sondern auch mit
einer Doppelnaht mit der Membrane vernäht. Dieser kleine Woofer kann dann richtig viel Luft bewegen. Es gibt Modelle von Orion, Ground Zero und JL Audio die einen Magneten haben der nur unwesentlich kleiner ist als der Korb und für die Preise von 400,-EUR aufgerufen werden. Diese Lautsprecher passen zwar in die gleiche Einbauöffnung wie der 16cm Woofer eines Komponenten-Systems, aber da liegen Welten dazwischen. Nicht alles was als Subwoofer verkauft wird ist auch wirklich ein Subwoofer. Deshalb prüfen: ist die Schwingspule groß? Lenkt der Woofer weit aus, und ist die Sicke hochwertig? Dann reden wir von einem waschechten Subwoofer!
Da kommen wir gleich zu den Anschlüssen. Billige Blechkorb-Woofer haben einfache Kabelschuhlaschen an den Korb genietet. Diese sind meist aus billigem Material und es kann passieren, dass bei unvorsichtigem Aufschieben der Kabelschuhe entweder die Lasche in sich bricht, oder der ganze Anschlussterminal aus der Vernietung reisst. Hochwertige Woofer haben Anschlussterminals die man durch Drücken öffnen und dann das Kabelende direkt einschieben kann. Bei hochwertigen Woofern sind diese in der Regel sogar vergoldet.
Billiges Terminal
Hochwertigeres Terminal
Die Schwingspule sitzt im inneren des Magneten und ist der "Motor" des Lautsprechers. Je größer der Durchmesser der Schwingspule ist, desto stärker ist der Antrieb. Je nach Woofer-Durchmesser variieren diese von 2" bis 6". Die Schwingspule hat im Car-Hifi in der Regel immer eine Impendanz von 4 Ohm.
Es gibt User die haben nur Platz für einen einzelnen Woofer, beispielsweise in der Reserveradmulde. Sie möchten diesen Woofer mit viel Leistung anfahren können ohne eine massive Endstufe verbauen zu müssen. Hier würde es sich anbieten eine laststabile Endstufe mit 2 Ohm anzufahren um eine höhere Leistung herauszuholen. Da dies mit einer einzelnen 4 Ohm Schwingspule (Single Coil) nicht möglich ist, haben manche Woofer auf die Wicklung der Schwingspule eine zweite Schwingspule aufgewickelt (Dual Coil). Würde man die Mebrane mit der Schiwngspule aus dem Woofer entnehmen, sähe das aus als wäre auf das Papprohr nur eine Schwingspule aufgewickelt. Tatsächlich aber sind es zwei Drähte die synchron aufgewickelt sind. Diese 4 Enden der zwei Spulenlitzen ergeben dann zwei parallele Anschluss-Terminals welche dann am Mono-Eingang der Endstufe gebrückt angeschlossen werden.
Die Impedanz ist der Widerstand der Schwingspule. Im Car-Hifi Bereich ist dies pro Schwingspule standardmäßig 4 Ohm. Doppelschwingspulen verringern die Impedanz des Lautsprechers auf 2 Ohm. Bei 4 theoretischen Schwingspulen käme der Lautsprecher auf 1 Ohm. Letzteren habe ich bislang nur von Infinity gesehen. Jetzt fragt man sich warum man nicht einfach auch Lautsprecher aus dem Home-Hifi-Bereich verwenden kann. Ganz einfach, weil dort die Standard-Impedanz 8 Ohm beträgt. So kann es zum Einen sein, dass die Endstufe in Protection-Mode geht. Zum Anderen ist es aber definitiv so, dass die Endstufe bei 8 Ohm, wenn sie denn spielt, wesentlich weniger Leistung abgeben kann, als sie bei 4 Ohm laut Datenblatt liefern könnte. Um bei der Impedanz keinen Fehler zu machen, sollte man unbedingt die Datenblätter der Endstufe und des Woofers studieren um dann die richtige Kombination, entsprechend der Laststabilität, zu wählen. Es gibt auch Woofer, wie z. B. der WDSSI von Infinity, der intern eine variable Impedanzschaltung von 1-4 Ohm hat.
Sie gibt an wieviel Watt ein Lautsprecher benötigt um vernünftig spielen zu können. Je größer die Schwingspule desto größer sind die Ströme die dort fliessen können. Wicklung und Drahtstärke sind bei einem 18" Woofer mit 6" Schwingspule sicherlich viel größer als beim 6,5" Sub. Daher verträgt die auch mehr Leistung. Der Hunger des Woofers entscheidet maßgeblich darüber welche Endstufe dafür benötigt wird. Ein 18" Bolide verträgt gut und gerne 1000W. Hätte dieser eine Doppelschwingspule, bräuchte man eine 2 Ohm laststabile Endstufe mit wenigstens 700W Sinusleistung. Wäre es ein Single-Coil Woofer dann müsste die Endstufe in der Tat 1000W Sinus liefern können. Solche Endstufen sind riesig und wahnsinnig teuer, abgesehen davon kann man diese ohne Gel-Zusatzbatterie und Kondensator (Power Cap) nicht vernünftig betreiben. Wir unterscheiden hier die Dauerleistung und die Maximalleistung. Die Maximalleistung muss ein Lautsprecher nur 1 Sekunde aushalten bevor er durchbrennt. Die Dauerleistung ist die Leistung die er auf Dauer vertragen kann.
Dieser Wert wird in der Tat sehr oft unterschätzt. Er beschreibt wie laut der Lautsprecher im Abstand von einem Meter ist, wenn er mit 1W bespielt wird. Es gibt Woofer die sind bei 1W/m um die 88dB laut, andere bei gleicher Leistung sogar 91db. Das macht einen gewaltigen Unterschied. Das bedeutet nämlich, dass der 91db Woofer bei gleicher Lautstärke der Endstufe wesentlich lauter ist als der Woofer der mit 88db angegeben ist – natürlich vorausgesetzt die Angaben sind seriös. Diese Messdaten werden in schalltoten Räumen mit speziellen Messmikrofonen und Referenzverstärkern ermittelt. 3dB klingt für Viele jetzt erstmal nach einer geringen Differenz. Dabei muss man aber verstehen, dass das System Dezibel logarithmisch ist, und eine Steigerung von 3dB eine gefühlte Verdopplung der Lautstärke bedeutet.
Subwoofer beginnen bei 6,5" und gehen über 8", 10", 12" und 15" bis zu gigantischen 18". Letztere haben, meines Wissens, aktuell nur MTX und Ground Zero im Sortiment. Jetzt möchte mancher sagen, "The bigger, the better". Leider nicht.
Unterschiedliche Größen haben auch unterschiedliche Klangcharakteristiken. Es gibt unterschiedliche Vor- und auch unterschiedliche Nachteile.
Je größer der Woofer desto tiefere Frequenzen kann dieser wiedergeben. Größere Membranen bedeuten aber auch größere Masse und damit eine größere Massenträgheit. Bedeutet, um die Membrane zu bewegen brauche ich mehr Kraft, also mehr Endstufenleistung. Wo einem 6,5" oder 8" Subwoofer saubere 100W Sinus schon richtig Spass machen, fühlt sich ein 18" Woofer erst so wirklich zur Arbeit genötigt wenn 800-1000W massiv auf ihn einwirken. Nichts desto trotz, selbst wenn der 18"er seine gewünschten 1000W bekommt, ist diese Membrane trotzdem schwerer und die Massenträgeheit sorgt dafür, dass es länger dauert sie zu bewegen. Sie ist also nicht so spritzig unterwegs wie ein 6,5" oder 8" Woofer. Ein 18"er macht also mit 1000W im Rücken mächtig Druck, aber mit der Spritzigkeit ist es nicht weit her. Umgekehrt, klingen kleine Woofer sehr präzise und spritzig, kommen aber niemals auf den Druck eines 15" oder 18" Zöllers. Deshalb gehen die meisten auf die typischen Kompromiss-Woofer 10" oder 12". Diese sind nicht so träge wie 15" und 18" spielen aber trotzdem sehr weit runter und machen relativ gut Druck. Die Spritzigkeit der kleinen Woofer erreichen sie allerdings auch nicht. Sie sind aber eine gute Allzweckwaffe die man gut den normalen Komposystemen in den Türen zur Seite stellen kann. Eine gute 200W laststabile Endstufe kann hier bei einem Doppelspulen Woofer mit einer Leistungssteigerung super Ergebnisse erzielen.
Ein Lautsprecher erzeugt beim Auslenken der Membrane einen Überdruck der Umgebungsluft welche in der Luft eine Schallwelle in Bewegung setzt. Das kann aber nur funktionieren, wenn zwischen Vorder- und Rückseite der Membrane kein Druckausgleich stattfinden kann. Sprich, die Membrane würde nach vorne auslenken und der Druck der vorne entstünde würde sich unmittelbar wieder abbauen indem er hinter die Membrane entweicht. Der Lautsprecher klänge hohl und drucklos obwohl die Membrane stark auslenken würde. Baut man den Lautsprecher aber in ein z. B. geschlossenes Gehäuse, dann besteht physisch keine Verbindung zwischen vor und hinter der Membrane. Der Druck der vor der Membrane aufgebaut wird kann nicht nach hinter die Membrane entweichen.
Nun kann man den Lautsprecher aber nicht einfach in irgendein Gehäuse einbauen. Hätte das Gehäuse (geschlossen) z. B. nur 2l ist das Gehäuse vermutlich so klein, dass hinter dem Woofer beim Auslenken ein Vakuum entsteht und die Membrane in ihrer Auslenkung nach vorne zurückhält. Das Gehäuse muss als auf den Woofer abgestimmt sein. Hierzu gibt
es zu jedem vernünftigem Woofer ein Datenblatt auf dem der Wert für die jeweilige Gehäuseform angegeben ist. Man kann Woofer in unterschiedliche Gehäusearten einbauen, aber der gleiche Woofer braucht für jede Gehäuseform ein bestimmtes Volumen, das variiert von Gehäuseart zu Gehäuseart teils erheblich.
Es gibt verschiedene Gehäuseformen, von Geschlossen, Bassreflex, Bandpass, Horn bis hin zum Transmissionline Prinzip. Ich habe im Car-Hifi bereits alles ausprobiert. Manches ist sehr effektiv aber manches auch relativ unbrauchbar.
Geschlossen: Diese Gehäuseform lässt sehr kleine Gehäuse Volumina zu, ist aber vom Wirkungsgrad her nicht so effektiv. Die Basswiedergabe ist allerdings sehr präzize und druckvoll, aber spielt nicht sehr tief runter bis in den Basskeller. Funktioniert aber im Auto recht gut. Sehr einfach herzustellen.
Bassreflex: Die eierlegende Wollmichsau. Der Wirkungsgrad ist hoch, der Bass sehr druckvoll und tief, allerdings bei größerem Gehäuse als bei der geschlossenen Variante und auch nicht ganz so präzise und straff. Aber mein ganz klarer Favorit. Auch sehr einfach herzustellen.
Bandpass: Wer abgrundtiefen Tiefbass will der geht auf den Bandpass. Da gehts auch mit kleinen Chassis ab 6,5", bis in den tiefsten Keller bei halbwegs vertretbarer Gehäusegröße. Allerdings gibts hier keine straffen Kickbässe und der Wirkungsgrad ist schlechter als beim geschlossenen, oder Bassreflexgehäuse. Wer allerdings straff abgestimmte gute Frontsysteme hat, kann mit kleinen Subwoofern richtig Dampf im Auto machen. Der Aufwand zur Herstellung ist überschaubar aber nicht so einfach wie Bassreflex oder geschlossenem Gehäuse.
Transmissionline: Diese Gehäuseform ist eine Abwandlung des Bassreflexgehäuses. Hier wird der Bassreflex über eine aufwendige Innenkonstruktion des Bassreflexes realisiert. Der Bass ist abgrundtief aber auch auf Kosten des Wirkungsgrades. Kickbass sucht man hier auch vergeblich. Deshalb wird dieses System oftmals mit Kick-Woofern kombiniert um trotzdem eine ausgewogene Basswiedergabe gewährleisten zu können. Der Aufwand beim Bau ist nicht ohne weil die Länge bzw. Form der Transmissionline exakt umgesetzt werden muss.
Horn: Der Schall von hinter der Membrane wird durch ein Exponentialhorn von hinten nach vorne geleitet. Diese Gehäuseform ist im Autohifi nicht zu gebrauchen, da die Austrittsfläche des Horns riesig ist und im Auto dafür kein Platz ist. Der Wirkungsgrad ist allerdings sehr hoch, der Bass knüppelhart und trotzdem tief/druckvoll, weshalb diese Gehäuseform gerne in Diskotheken und bei Live-PA-Beschallungen eingesetzt wird. Auch wenn das Horn in der Grafik eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Transmissionlineprinzip hat, so ist doch der gravierendste Unterschied, dass der Querschnitt des Horns bis zur Austrittsöffnung stets exponentiell größer wird – er darf nie gleichbleibend sein, oder gar kleiner werden. Der Aufwand bei der Berechnung dieser Steigerung und der Bau der Faltung sind etwas für fortgeschrittene Hifi-Bastler.
Hinweis:
Bis auf das geschlossene Gehäuse sind alle anderen Gehäusearten "ventiliert", also akustisch offen. Nun würde man mutmaßen, dass hier doch eine akustische Rückkopplung entstehen würde. Das stimmt nur auf den ersten Blick, denn eine Rückkopplung wäre es nur, wenn der Schall von vor dem Woofer unmittelbar, ohne Verzögerung, hinter den Woofer gelangen würde. Nur das wäre eine Rückkopllung. In den ventilierten Gehäuse-Arten sorgt Länge der Ventilierung (Ports) dafür, dass dies zeitlich so stark verzögert ist, dass es eben zu keiner Rückkopplung kommt.
Ein Parameter den kaum einer auf dem Schirm hat ist die Lauflänge. Gerade beim Sub ist die Entfernung vom Subwoofer zum Hörer wichtig. Die Schallwelle einer Schallquelle mit einer sehr hohen Frequenz ist sehr klein - unter Umständen nur ein Mikrometer. Je tiefer die Frequenzen sind, desto größer sind die Schallwellen. Eine Frequenz von 30Hz kann an ihrem Peak ca 3m groß sein. Sitzt man nun auf seinem Subwoofer, dann dringt die Welle an das Ohr bevor sie 3m groß ist. Heisst, man kommt nie an den vollen Bassdruck auf der Sitzposition. Deswegen sollte der Subwoofer immer ausreichend vom Hörer entfernt sein. Deshalb ist es auch so, dass der Bass ausserhalb des Autos mehrere Meter vor der Motorhaube brutaler klingt als auf dem Fahrersitz. Der Bass braucht einfach ein paar Meter bis er sich entfalten kann. Deswegen sollte der Woofer WENN MÖGLICH nicht unter den Fahrersitz, sondern immer ins Heck des Fahrzeugs. Da kommt man an den besten Sound. Bei mir ging das im Cruisemobile leider nicht.
Ja, es stimmt, aktive Subwoofer sind nicht unpraktisch. Haben sie doch die Endstufe direkt in das Subwoofergehäuse integriert. Man hängt einfach Strom und Audio an und es kann losgehen. Theoretisch ja, aber nur unter Vorbehalt. Man muss sich klarmachen, dass die Hersteller in den fertigen Gehäusen und Aktivwoofern nie ihre Premium-Chassis einsetzen. Sie sind unter Umständen ein annehmbarer Kompromiss aus Preis, Sound und Größe.
In den Neunzigerjahren gab es Firmen wie California Rocks die sich speziell dem Aktiv-Subwoofer verschrieben hatten. Dennoch konnte sich auch deren Konzept nicht durchsetzen. In der Fläche sind Aktivwoofer bis heute nicht angekommen. Zwar gibt es von Axton, Kenwood oder Eton halbwegs gut klingende Mini-Subwoofer-Kisten für unter dem Sitz, aber diese sind in Anbetracht des Preises nicht gut genug, da die Gehäuse für die 8" oder 10" Woofer einfach viel zu klein sind. Von MTX gibt es durchaus große Aktiv-Woofer, darunter sogar welche mit 2x12". Allerdings werden dort lediglich die Chassis aus der billigen Serie verwendet. Wenn man also schon einen Subwoofer in der Größe möchte, dann doch bitte mit besseren Lautsprechern aus den gediegeneren Serien. Für mich persönlich käme ein Gerät dieser Gattung nicht in Frage, weil man für das gleiche Budget aus Einzelkomonenten ein besseres System zusammenstellen kann.
Gute Frage. Kleine Membranen machen den Sound spritzig. Große Membranen machen den Sound druckvoll. 18" Woofer haben viel Dampf aber wenig Kick. Ich müsste also bei solch einem Setup dafür sorgen, dass der Kickbass aus den Frontsystemen kommt. Diese Lücke können normale Komposysteme im 200EUR Bereich mit ihren Mid-Range-Woofern nicht schließen. Dafür bräuchte es in den Türen echte 6,5" oder gar 8" Woofer die richtig Kick spielen können. Sonst bekommt man aus dem 18" einen Tiefbass der von unten mächtig schiebt, der aber keinen Punch und keine Präzision hat. Sollte man sich also für so einen Boliden entscheiden, muss man richtig Geld in massive Endstufen, und vor allem auch in die Frontsysteme investieren. Das ist finanziell ein Fass ohne Boden und nur etwas für echte Car-Hifi-Fanatiker.
Das schöne an großer Membranfläche ist, dass es egal ist, ob ich diese aus einem 18" Woofer erlange oder aus mehreren kleinen Woofern. Verwende ich 3 oder 4 Woofer in 8" komme ich auch auf eine relativ große Membranfläche, aber die Woofer spielen, jeder für sich, schnell und spritzig auf. Den Druck bekomme ich aus der Menge der Woofer. Ein weiterer enormer Vorteil ist, dass ich hier mit laststabilen Endstufen arbeiten kann. Eine kompakte Endstufe, z. B. eine Rockford Fosgate Punch 250 mit 250W bei 4Ohm, kann durch drei Woofer (Single Coil) auf 1 Ohm spielen und drückt dabei im gebrückten Modus knapp 1000W durch die Kupferleitungen. Ich hatte solch ein Setup bereits und das war der brachialste Sound den ich je hatte. Da aus diesem Sub-Setup auch richtig guter Kick rauskommt, ist es nicht nötig beim Frontsystem einen ähnlich exorbitanten Aufwand zu betreiben, wie beim 18" Setup. Im Wohnmobil muss man dafür erstmal Platz finden. Ich habe das noch weiter abgespeckt und bin auf eine 2x6,5" Variante gegangen. Nachzulesen ist dies im Detail hier. Hätte ich mehr Platz gehabt, wäre es definitiv ein System mit 4x6,5" geworden.
Ø:
Membranfläche:
Ein paar Rechenexempel:
6,5":
8":
10":
12":
15":
200cm²
314cm²
490cm²
706cm²
1133cm²
(2x 6,5" Woofer) 2x200cm²=400cm² ) -> folglich sind 2x 6,5" Woofer von der Membranfläche größer als 1x 8" Woofer
(3x 6,5" Woofer) 3x200cm²=600cm² ) -> folglich sind 3x 6,5" Woofer von der Membranfläche größer als 1x 10" Woofer
(2x8" Woofer) 2x314cm²=628cm² ) -> folglich sind 2x8" Woofer von der Membranfläche in etwa so groß wie 3x 6,5" Woofer, und etwas kleiner als 1x12"
(3x8" Woofer) 3x314cm²=942cm² ) -> folglich sind 2x8" Woofer von der Membranfläche nah an 1x12"